Während
die Jahresteuerung in der Schweiz nach wie vor durch den starken Rückgang des
Preisniveaus im Jahr 2011 geprägt ist, zeichnet sich mittlerweile ab, dass der
von der SNB im September 2011 festgelegte Mindestkurs gegenüber dem Euro den Verlauf der deflationären Entwicklung
abgebremst hat.
Es
ist davon auszugehen, dass die Basiseffekte auch in den kommenden Monaten die
Jahresteuerung prägen werden, wie die SNB im gestern vorgelegten Quartalsheft 3, Sept. 2011 hervorhebt.
Das heisst m.a.W.,dass der Rückgang des Preisniveaus im vergangenen Jahr nach
und nach aus dem 12-Monate-Vergleich fallen dürfte, dank dem Mindestkurs, was sich in einem Anstieg der Jahresrate
materialisieren wird.
Die
Geldpolitik der SNB bleibt damit weiterhin im Zeichen der Massnahmen zur
Durchsetzung des Mindestkurses.
Der
Wechselkurs des Frankens verharrte bis Anfang September beim Mindestkurs von
1,20 Franken pro Euro. Nach der Ankündigung des OMT-Programms durch den
EZB-Präsidenten Mario Draghi ist der Frankenkurs um einen Rappen gestiegen.
Da
die SNB die Zinssätze (Zielband: 0%-0,25%) bei der geldpolitischen Lagebeurteilung am 13. September unverändert belassen hat,
ergibt sich daraus eine leichte Lockerung der monetären Bedingungen in der
Schweiz.
Schweiz
Produktionslücke (output gap), Graph:
SNB, Quartalsheft 3/2012
Die
Devisenkäufe zur Durchsetzung des Mindestkurses führen weiter zu einem Anstieg
der Sichtguthaben (370,7 Mrd. CHF) der Banken bei der SNB und damit der Notenbankgeldmenge. Aber es besteht nach wie vor keine Inflationsgefahr, wie u.a.
die ausgeprägte Unterauslastung der Produktionskapazitäten darauf hinweist.
Schweiz
Kapazitätsauslastung Industrie, Graph: SNB, Quartalsheft 3/2012
Die
Auslastung der technischen Kapazitäten in der verarbeitenden Industrie hat im
zweiten Quartal deutlich abgenommen. Der Wert ist, wie die SNB im Quartalsheft
berichtet, auf 80,7% gesunken und
bleibt damit unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Produktionslücke (output gap) lag im zweiten Quartal 2012
bei -1,4%, nach -0,9% im ersten Quartal.
Die
Produktionslücke wird als prozentuale Abweichung des beobachteten BIP vom
geschätzten gesamtwirtschaftlichen Produktionspotenzial berechnet.
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