Euro-Liquidität
ist so reichlich vorhanden, dass die Banken wieder beginnen, sich gegenseitig Cash zu
leihen. Der Geldmarktzins für drei Monate, genannt Euribor ist sogar im April 2015 unter null gefallen: minus 0,001%.
Dahinter steckt
die weiter gelockerte Geldpolitik der EZB via Anleihekaufprogramm (PSPP). Die Banken verfügen über hohe Geldbestände, sodass sie, statt einen Negativzins
(-0,20%) für die Guthaben bei der EZB zu zahlen, die überschüssige Liquidität für
einen kleineren Negativzins an andere Banken anbieten.
Das deutet
darauf hin, dass Mario Draghis Plan, das System durch das billige Geld via Quantitative Easing zu entspannen und
die Deflation abzuwenden, Früchte trägt.
Die Banken
sehen sich mit Einlagen überschwemmt. Aber sie sind nicht bereit, das Geld bei
der EZB zu minus 0,20% zu hinterlegen. Stattdessen leihen sie überschüssige
Liquidität im Interbankenmarkt zu einem „günstigeren“ Negativzins.
Die
Euribor-Zinssätze sind zur Zeit mit einer Laufzeit von 1 und 3 Monaten negativ.
Mit 0,049% (d.h. ca. 5 Basispunkte) bewegt sich auch der Euribor-Satz für 6 Monate
in Richtung Negative. Im Vergleich: Zu Jahresbeginn belief sich der Wert auf 17
Basispunkte.
Euribor
Notierungen und Forward Zinssätze, Graph:
Morgan Stanley