Die
US-Notenbank hat auf ihrer gestrigen Sitzung die dritte Runde (QE3) der mengenmässigen Lockerung der
Geldpolitik (QE: quantitative easing)
beschlossen und zugleich angekündigt, die Nullzinsen bis Mitte 2015 (bisher
2014) beizubehalten.
Die
Fed will pro Monat für 40 Mrd. $ MBS
(mortgage-backed securities, d.h. hypothekenbesicherte
Wertpapiere) kaufen. Im Vergleich zu den beiden vorgängigen QE-Runden ist das
aktuelle Anleihekaufprogramm vorerst unbefristet.
Paul Krugman bemerkt dazu in seinem Blog, dass es (1) gut sei,
dass die Fed sich endlich bewege.
Es
tönt (2) so, als ob Bernanke auf die
Kritik von Michael Woodford reagieren würde.
Der an der Columbia University
lehrende Wirtschaftsprofessor hat neulich in Jackson Hole argumentiert, dass die mengenmässige Lockerung der
Geldpolitik hauptsächlich über die Auswirkungen auf Erwartungen funktioniere.
Während mit dem neuen Programm unkonventionelle Wertschriften (d.h. MBS)
angekauft werden sollen, beschränkt sich Bernanke nicht nur auf die
Auswirkungen auf die Bilanz. Der Fed-Präsident versucht darüber hinaus, auf
Erwartungen Einfluss zu nehmen, indem er erklärt, dass die US-Notenbank den lockeren Kurs der Geldpolitik, auch nachdem
die Wirtschaft sich erholt, weiter fortsetzen will.
Die
Fed will weitere Fortschritte in Richtung maximaler Beschäftigung und
Preisstabilität unterstützen. Der geldpolitische Ausschuss erwartet, eine sehr
akkommodierende geldpolitische Haltung auch nach der Erstärkung der
wirtschaftlichen Erholung für eine beträchtliche Zeit beizubehalten, bis sich
die Perspektiven am Arbeitsmarkt aufhellen.
Die
Fed scheint sich in der Tat glaubwürdig zu verpflichten, „unverantwortlich“ zu handeln, wie Krugman längst aufgefordert hat.
US-Notenbank
Prognosen (von 13. Sept 2012) für BIP, Arbeitslosigkeit und Inflation, Graph: Federal Reserve
Das
ist alles gut. Krugman bemängelt aber (3),
dass es ziemlich vage ist. Es gebe kein klares Ziel in Bezug auf das nominale
BIP oder eine Art Inflation/Arbeitslosigkeit Mix.
Man
kann sich einen künftigen Fed-Präsidenten vorstellen, der den geldpolitischen
Kurs im Einklang mit der Taylor-Regel strafft: eine Regel, die beschreibt, dass
die Zinsen nicht ansteigen sollen, bis die Arbeitslosigkeit z.B. unter 7%
fällt. Und der künftige Fed-Präsident könnte behaupten, dass er keines der Versprechen
von Bernanke verletze. Es ist m.a.W. nicht ganz eindeutig, dass das, was die
Fed in Aussicht stellt, einen Wandel der Geldpolitik in Zukunft einschliesst.
Da das ganze Programm Erwartungen anpeilt, verbleibt viel Spielraum, was nicht
gut ist, erläutert Krugman.
Und schliesslich (4) erwähnt Krugman, dass Mitt Romney
dazu nur destruktiven Unsinn redet.
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