EZB-Chef
Mario Draghi hat vergangene Woche gesagt, dass die EZB alles tun wird, um den
Euro zu erhalten.
Im
Angesichts der wachsenden Ängste vor einer Verschlechterung der Rezession und
des politischen Drucks hat die EZB endlich geblinkt, bemerkt Mark Weisbrot in einem lesenswerten
Artikel („How the ECB came to control the
fate of the world economy“) in The Guardian.
Der
politische Druck kommt (1) zum Teil aus Frankreich. Der neu Präsident François Hollande ist schliesslich von
Stimmen gewählt worden, die die Austeritätspolitik ablehnen. Zum Teil stammt
aber der politische Druck (2) von dem IWF.
Der Internationale Währungsfonds ist eine Partei der Troika, die mit der EZB
und der EU-Kommission zusammen die Wirtschaftspolitik im Euroraum im Verlauf
der Krise festlegt. Aber (3) auch die Obama-Regierung
erhöht den Druck auf Europa, die Krise zu Ende zu bringen, da die schleppende
US-Wirtschaft die Wiederwahl-Chance des Präsidenten Obama beeinträchtigt.
Während
die Rally an den Finanzmärkten vergangene Woche im Anschluss der zitierten Aussage
von Draghi nicht dasselbe bedeuten wie die Weltwirtschaft, lastet die
ökonomische Unsicherheit, die durch die europäischen Behörden geschaffen und
verschärft werden, nicht nur auf den Finanzmärkten, sondern auf der
Realwirtschaft von Südkorea bis Brasilien, legt Weisbrot dar.
Die
Weltwirtschaft wird in diesem Jahr voraussichtlich um 3,5% wachsen, im
Vergleich zum Wachstum von 5,3% im Jahre 2010. Das bedeutet ein Unterschied von
zig Millionen Arbeitsplätzen weltweit und von mehr als 1‘000 Mrd. $ Verlust an
Einkommen.