Die beggar-thy-neighbour Policy ist eine merkantilistische Strategie der Volkswirtschaft zur Maximierung des Handelsbilanzüberschusses, ohne Rücksicht auf Verluste. Auf Deutsch: „seinen Nachbarn zum Bettler machen“.
Simon Wren-Lewis hat vor rund drei Jahren in seinem Blog die Krise in der Eurozone mit dem Hinweis auf die Lohnzurückhaltung in Deutschland als „untold story“ beschrieben. Er hat sich aber nach seinen eigenen Angaben davor zurückgehalten, dafür den Ausdruck „beggar-thy-neighbor“-Politik zu verwenden.
Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass Berlin sich damit einen immensen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Rest der Eurozone verschafft hat.
Nach der Lektüre von Peter Bofingers Artikel („German wage moderation and the EZ crisis“) bei voxeu sei der an der Oxford University in Grossbritannien lehrende Wirtschaftsprofessor nun aber zur Überzeugung gelangt, dass Deutschland mit „wage moderation“ seine Nachbarn in der Eurozone „bewusst unterboten“ hat.
Was damit gemeint, ist „internal devaluation“.
Wie Deutschland mit Lohnzurückhaltung seine Nachbarn in der Eurozone seit der EUR-Einführung in die Enge getrieben hat, Graph: Bloomberg Markets, Apr 24, 2018