Das
Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) hat im zweiten Quartal gegenüber dem ersten
Quartal 2012 um 0,1% abgenommen, wie
das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) heute morgen mitgeteilt hat.
Die
Schrumpfung der Wirtschaftsleistung ist auf den Rückgang der Ausfuhren (Waren: -0,7% und Dienstleistungen:
-0,9%) zurückzuführen. Der private Verbrauch (+0,3%) und der öffentliche Sektor
(+1,0%) trugen positive Impulse bei. Die Anlageinvestitionen sind im zweiten
Quartal stagniert (0,0%). Im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 ergibt sich ein
BIP-Wachstum von 0,5%.
Die
Inlandnachfrage ist um 0,2% geschrumpft. Bemerkenswert ist der Verlauf der
Warenexporte: Ausfuhren von Chemikalien und verwandten Erzeugnissen wie auch
von Maschinen, Apparate und Elektronik haben sich zurückgebildet. Einzig die
Ausfuhren der Präzisionsinstrumente und Uhren verzeichneten positive
Wachstumsraten.
Schweizer
Wirtschaftsleistung (BIP), Graph: das
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
Was
ferner auffällt, ist, dass die Erbringung von Finanzdienstleistungen
(Versicherungen, Grundstücks, und Wohnungswesen, Erbringen von freiberuflichen,
wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, Erbringung von sonstigen
wirtschaftlichen Dienstleistungen) nach Produktionsansatz gegenüber dem
Vorquartal um 0,3% (1Q: 2,2%) gestiegen sind. Der Posten weist gegenüber der
gleichen Periode des Vorjahres einen Anstieg um 3,1% (1Q: 3,2%) auf.
Fazit: Die
hohe Unsicherheit aufgrund der harschen Austeritätspolitik
der EU belastet in der Schweiz die Investitionstätigkeit. Der Rückgang der
Aktivitäten in der verarbeitenden Industrie zeigt, wie ungünstig Auswirkungen
der Frankenstärke sind.
Eine weitere Aufwertung des Franken würde daher, wie die
SNB immer wieder betont, eine massive Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft
darstellen und die Deflationsgefahr erhöhen. Die SNB kauft deswegen Devisen, um den Mindestkurs sicherzustellen. Der Schweizer Franken
bleibt selbst bei einem Niveau von 1,20 pro Euro hoch bewertet, wie die Schrumpfung
des BIP ertsmals seit zwei Quartalen zeigt.
Schweizer
Franken (exportgewichteter Wechselkurs), Graph:
SNB, Quarterly Bulletin, June 2012
(Das
ist das arithmetische Mittel des Wechselkurses gegenüber Währungen der 24
wichtigsten Handelspartnern, gewichtet mit dem entsprechenden Exportvolumen)
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