Mitt
Romney ist optimistisch über Optimismus, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten Kolumne („The Optimism Cure“) am Montag in NY Times. In der Tat ist es ziemlich alles, was er darauf hat. Und diese
Tatsache sollte Sie sehr pessimistisch stimmen, was die Chancen betrifft, dass
er zur Erholung der Wirtschaft führt, beschreibt der Träger des
Wirtschaftsnobelpreises.
Romneys
5-Punkte-Wirtschaftsplan is nahezu ohne Substanz. Es deutet vage an, dass er
die gleichen Ziele, die die Republikaner immer verfolgen, anpeilt. Aber der
Plan bietet weder Einzelheiten noch Anhaltspunkte, warum die Rückkehr zu George
W. Bushs Politik den schweren Abschwung der Wirtschaft kurieren soll.
Auf
dem Partei-Spender-Treffen in Boca Raton hat Romney seinen wirklichen Plan
enthüllt, welcher auf Magie beruht: „meine Ansicht ist“, hat Romney erklärt, „wenn
wir gewinnen, wird es viel Optimismus über die Zukunft des Landes geben. Wir
werden sehen, dass das Kapital zurückkommt und wir werden sehen, (ohne tatsächlich etwas zu tun), dass wir die Wirtschaft ankurbeln“.
Fühlen
Sie sich beruhigt?, fragt Krugman. Sie sollten wissen, dass die Bemühungen, die
Politik auf Spekulationen in Bezug auf die Geschäft-Psychologie basieren zu lassen,
eine Erfolgsgeschichte hat, und zwar keine gute. Im Jahr 2010, als die EU begann,
Austeritätsprogramme umzusetzen, um die Anleihemärkte zu beruhigen, war es üblich, dass die
politischen Entscheidungsträger es geleugnet hatten, dass diese harschen
Sparmassnahmen auf der Wirtschaft lasten würden. Warum? Weil diese Massnahmen angeblich
das Vertrauen der privaten Haushalte, Unternehmen und Investoren steigern würden.
Die
wahrgenommenen Chancen auf einen Wahlsieg von Mitt Romney sind in den letzten
Wochen stark gefallen, Graph: via Prof. Paul Krugman
Krugman
hat in seinem Blog damals solche Ansprüche als Glauben an die „Vertrauen Fee“ (confidence fairy) verspottet. Und es
ist sicher, dass der Austeritätskurs tatsächlich zum Abschwung auf dem Niveau
einer Depression über weite Teile Europas geführt hat.
Doch
jetzt kommt Romney und erklärt, dass er in der Tat die Vertrauen Fee ist.
Ist
er? Wie es kommt, hat Romney eine überprüfbare Aussagen in Boca geliefert: „wenn
es so aussieht, dass ich die Wahl gewinne, werden die Märkte froh sein. Wenn es
so aussieht, dass der Präsident wiedergewinnt, sollten die Märkte nicht
furchtbar froh sein“. Wie sieht es aber aus? Nicht so gut, unterstreicht
Krugman. Im vergangenen Monat hat sich die herkömmliche Meinung so verlagert,
dass Romney die Wahl verliert. Doch die Märkte fallen nicht, sie steigen, wie
die höchsten Stände, die die führenden Aktien-Indizes seit Beginn der
Wirtschaftskrise erreicht haben, zeigen.
Es
ist traurig. Doch die Wahrheit ist, dass alles zusammenpasst, hält Krugman
fest. Romneys Wahlkampagne basiert auf der Prämisse, dass er Präsident werden
kann, einfach nur weil er nicht Barack Obama sei. Warum glaubt er nicht, dass
er die Wirtschaft genauso richten kann? Wird Romney die Chance bekommen, seine
Theorie auf Probe zu stellen? Krugman ist nicht optimistisch.
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