Das
erste Anleihen-Ankaufprogramm der EZB hiess SMP (securities markets programme). Das neue heisst OMT
(outright monetary transactions).
EZB-Präsident
Mario Draghi spricht nun davon, dass der Euro unumkehrbar ist. Die EZB will
daher am Anleihemarkt ohne Limite tätig werden, um ein klares Zeichen zu
setzen.
Morgan
Stanley, Global Economics Team präsentiert die folgende Abbildung zum Vergleich.
Eine
Frage, die öfters aufgeworfen wird, betrifft die „Konditionalität“ des OMT-Plans. Die
Anleihe-Käufe werden nämlich an strikten Konditionen geknüpft. Die betreffende
Regierung muss die Bereitschaft an den Tag, die Rettungsschirme
EFSF oder ESM in Anspruch zu nehmen.
EZB: OMT
versus SMP, Graph: Morgan Stanley, Global
Economics Team
Elga
Bartsch, Morgan Stanley macht darauf
aufmerksam, dass die EZB sich einen Handlungsspielraum vorbehält, und zwar mit
einer vorsorglichen Kreditlinie, die ECCL
(enhanced conditions credit line)
genannt wird.
Entgegen
der Forderung einiger Mitglieder des EZB-Rats, dass die Anleihe-Käufe durch
EFSF/ESM am Primärmarkt den Anleihe-Käufen durch die EZB am Sekundärmarkt
vorgehen müssen, scheint die Detaillierung der technischen Eigenschaften des
OMT-Programms in der Pressemitteilung flexibler formuliert:
„Länder, die derzeit unter einem makroökonomischen Anpassungsprogramm stehen, könnten für das OMT in Betracht gezogen werden“.
Es
ist also möglich, dass das OMT für Irland
und Portugal, die bereits in den „Genuss
von EFSF Programmen“ kommen, sofort angewendet werden könnte.
Ansonsten
ist festzuhalten, dass die Ungewissheit über den Zeitpunkt der ersten Anleihe-Käufe
durch das OMT, was entscheidend von den politischen Entwicklungen abhängt, eine
zusätzliche Unsicherheit in Bezug auf den geldpolitischen Ausblick der EZB darstellt.
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