Die Märkte hören auf die Fed. Die Marktteilnehmer achten aber nicht auf die Einzelheiten. Allem Anschein nach kommt es stattdessen auf den Ton, den die Fed anschlägt, an.
Seitdem die Fed von „tapering“
gesprochen hat, geht es in den Anleihemärkten auf und ab. Eine Reduktion der Wertpapierkäufe
(UST und MBS), die Ben Bernanke in die Runde geschmiessen hat, hat einen Anstieg der
Renditen bzw. einen Absturz der Bond-Preise ausgelöst. Die Fed ist nun bemüht,
die Wogen zu glätten.
Paul Krugman spricht in seinem Blog von einem „historischen
Fehler“ durch die Fed. Was ging aber schief? Die Fed versucht zur Zeit, die
Wirtschaft anzukurbeln, erstens durch die Kontrolle der kurzfristigen Zinsen,
die ja aus diesem Grund niedrig bleiben sollen, und zweitens durch die
Verringerung der Zinsen am langen Ende der Ertragskurve, durch den Ankauf von
festverzinslichen Papieren wie US-Treasury Bonds und MBS.
Die Fed will zwar die Wertpapierkäufe
zurückfahren, aber sie will die kurzfristigen Zinsen auf alle Fälle noch
niedrig halten. Die Marktteilnehmer erwarteten noch im April keine Zinserhöhung
durch die Fed im nächsten Jahr. Nun gehen sie plötzlich davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit
steigt, dass Fed im kommenden Jahr die Zinsen anhebt. Die Fed-Vertreter sind frustriert.
US-Staatsanleihe mit 10 Jahren
Laufzeit. Verlauf der Rendite seit Januar 2013, Graph: FRED, Fed St. Louis