Eine
gute Frage, die dieser Tage gestellt wird, lautet, wie die neue geldpolitische Massnahme
(QE3) der Fed die Wirtschaft
ankurbeln kann. Oder anders gefragt, wie können Änderungen der Erwartungen in
einem realen Anstieg der Nachfrage münden?
Paul Krugman schildert in seinem Blog, wie der Transmissionsmechanismus funktioniert:
Vor
vielen Jahren plegte man viel vom monetären „Transmissionsmechanismus“ zu hören,
wie die Fed auf die Realwirtschaft Einfluss nimmt. Sowohl der Ausdruck als auch
das Thema sind aus der Mode gekommen, argumentiert Krugman. Aber es ist noch
immer ein wichtiges Thema und heute wohl mehr denn je.
Was
man damals gelernt hat, war, dass der Transmissionsmechanismus weitgehend durch den Wohnungsmarkt funktioniert hat.
Warum? Weil langlebige Investitionen sehr empfindlich auf Zinsen sind als
kurzlebige Investitionen.
Wenn
ein Unternehmen darüber nachdenkt, seine Mitarbeiter mit Smartphones
auszurüsten, die vielleicht in drei Jahren als Antiquität gelten würden, hätten
die Zinsen heute kaum Einfluss auf die Entscheidung über die Beschaffung von diesen
Geräten. Und so ergeht es vielen Unternehmensinvestitionen, wenn auch nicht
ganz extrem in dieser Form. Aber der Wohnungsmarkt hat eine lange Zeit Bestand
und wird nicht obsolet. Dasselbe gilt eigentlich auch einigermassen für
Business-Strukturen, aber in einer begrenzten Form.
Die
Geldpolitik der Fed zeigt ihre Wirkung i.d.R. hauptsächlich via Wohnungsmarkt (housing). Nicht aber dieses Mal, weil
das Wohnungswesen zutiefst angeschlagen ist und es einen riesigen Überhang von
Überkapazitäten gibt.
US
Housing Starts in Tausend Einheiten; erste Erholungszeichen sind erkennbar, Graph: Prof. Paul Krugman
Krugman
hatte vor einem Jahr erklärt, dass der
Transmissionsmechanismus heute daher via Aktien
und US-Dollar vonstatten gehen
müsste. Seither hat sich einiges abgespielt. Erstens war es damals nicht ganz
eindeutig, wie tief die Unterdeckung im Wohnbau war und wie weit sie ging. Es
ging inzwischen 1 ½ Jahr weiter. An dieser Stelle ist es überhaupt nicht klar,
dass es einen Überhang von überschüssigen Kapazitäten im Wohnungswesen gibt. Es
mag sogar eine Unterdeckung geben, legt Krugman dar.
Heute
ist zweitens zu beobachten, dass das Wohnungswesen anfängt, sich langsam zu
erholen, wie in der Abbildung zu sehen ist.
Das
bedeutet, dass die neue geldpolitische Massnahme der Fed das Wohnungswesen
ankurbeln kann genauso wie durch andere Kanäle und daher kann die Massnahme wie
eine konventionelle Geldpolitik auswirken, um die Erholung der Wirtschaft voranzutreiben.
Kann
die Geldpolitik es aber alleine richten? Ben Bernanke klingt etwas
skeptisch:
“So looking at all the different channels of effect, we think it does have impact on the economy, it will have impact on the labor market but as again, the way I would describe it is a meaningful effect, a significant effect but not a panacea, not a solution for the whole issue”.
Fazit: Es bedarf also auch der Fiskalpolitik. Es ist aber gut zu sehen, dass die Fed sich bewegt.
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