Bill
Clintons Rede auf der Democratic National
Convention war ein Hammer, schreibt Paul
Krugman in seiner lesenswerten Kolumne („Cleaning up the Economy“) am Freitag in NY Times.
Es war eine
bemerkenswerte Kombination aus einer Schwerstarbeit und einem unvergesslichen sensantionellen
Ereignis. Vielleicht war das Beste in diesem Hammer-Ereignis seine sarkastische
Zusammenfassung des republikanischen Standpunkts, Wiederwahl von Obama
abzulehnen: „wir haben ihm ein komplettes Chaos hinterlassen. Er hat es nicht
schnell genug aufgeräumt. So feuern Sie ihn jetzt und setzen Sie uns an seine
Stelle“.
„Grossartig“,
bemerkt Krugman dazu. Aber wird das Chaos tatsächlich immer aufgeräumt? Die
Antwort ist vermutlich ja, erklärt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor. Die nächsten
vier Jahre werden wahrscheinlich viel besser als die letzten vier Jahre, es sei
denn, verfehlte Politik schafft ein anderes Chaos. Das bedeutet nicht, dass
Krugman eine Ausrede sucht. Das Beschäftigungswachstum war viel langsamer und
die Arbeitslosigkeit viel höher als sie hätte sein sollen.
Während
Krugman die Geschichte über eine enttäuschende wirtschaftliche Erholung
erzählt, will er kurz erwähnen, worüber die Republikaner vergangene Woche in
Tampa, Florida gesprochen haben: die Auswirkungen der hohen Steuern und
Regulierung, das mangelnde Vertrauen, welches angeblich durch Obamas Versagen verursacht
wurde, um nicht genug Lob für die Arbeitsplatzbeschaffung zu verschwenden.
Krugman nennt es „Mutti, er schaut mich so komisch an!“ Theorie der
wirtschaftlichen Probleme aus Sicht der Republikaner.
Warum die
kurze Erwähnung? Weil es kein Stückchen des Beweises für die GOP-Theorie gibt,
was die Wirtschaft plagt, während es viele harte Beweise für die Ansicht gibt,
dass es an Nachfrage mangelt, vor allem wegen der übermässigen Verschuldung der
privaten Haushalte, was das eigentliche Problem ist.
Die gute
Nachricht ist, dass die Kräfte, die auf der Wirtschaft lasten, in den kommenden
Jahren zu verblassen scheinen. Heisst das, dass die US-Wirtschaftspolitik einen
guten Job gemacht hat? Nein, überhaupt nicht, unterstreicht Krugman.
Bill
Clinton sagt über die Probleme, mit denen Obama in seinem Amtsantritt
konfrontiert war, dass niemand alle Schäden vollständig hätte aufheben können,
was Obama in vier Jahren angetroffen hat. Was den Überhang der Verschuldung
betrifft, ist es sicherlich der Fall, betont Krugman. Aber die Politik war bei
weitem nicht ausreichend. Schuldenerlass war im Besonderen futsch und man kann
argumentieren, dass es so ging, weil die Obama Regierung es nie ernst genommen
hat. Dennoch hat Obama durchgesetzt (Rettungsaktion für den Auto-Sektor und Recovery Act), was den schweren
Abschwung weniger schrecklich machte, als es sonst gewesen wäre.
Bill
Clinton hat im Grunde genommen Recht, hält Krugman fest. Obama kann für sich in Anspruch nehmen, dazu
beigetragen zu haben, dass das Land aus der Talsohle wieder herauskommt.
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