Simon Wren-Lewis hat vergangene Woche zwei ausgezeichnete Blog-Beiträge (hier und hier) zum Thema Euro-Krise geliefert. Beide sind unbedingt lesenswert.
Der an der Oxford University lehrende Wirtschaftsprofessor erläutert, wie die
EU-Behörden die Lehren aus der Great
Depression ignorieren und wider besseren Wissen an der fatalen Austeritätspolitik
festhalten. Es gelingt Wren-Lewis, das Problem in der Euro-Zone und die
Ursachen kurz und prägnant ohne Fachjargon allgemein verständlich darzulegen.
Auch Paul Krugman stimmt Wren-Lewis völlig zu und ergänzt, warum es eine Lösung
unmöglich ist, solange Deutschland
nicht eine höhere Inflation zulässt.
In Deutschland gibt es eine
starke Tendenz, zu moralisieren, mit Appellen an die jüngste
Wirtschaftsgeschichte des Landes, argumentiert der derzeit am Graduierten
Zentrum der City Universtiy of New York
(CUNY) lehrende Wirtschaftsprofessor. Berlin sagt: Unsere Wirtschaft steckte in
den späten 1990er Jahren auch in einer Flaute. Wir haben uns selbst daraus
gezogen. Warum kann Südeuropa sich selbst nicht helfen?
Ein wichtiger Teil der Antwort
ist aber, dass Südeuropa heute einem deutlich ungünstigeren Umfeld
gegenübersteht als Deutschland damals, so der im der CUNY angegliederten Luxembourg Income Study Center
forschende Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften.
Und Deutschland weiss genau,
warum.
Kerninflation (core inflation) im Euro-Raum, Graph: Prof. Paul Krugman