Donnerstag, 6. September 2012

EZB und OMT


Das neue Stichwort der EZB lautet: OMT = Outright Monetary Transactions. So wird das neue Anleihen-Ankaufprogramm der EZB genannt, wie Mario Draghi heute nach dem Treffen des EZB-Rats in Frankfurt offiziell mitgeteilt hat.

Die EZB will v.a. Staatspapiere mit Laufzeiten von 1 bis 3 Jahren kaufen, und zwar im Sekundärmarkt.

Das Volumen sei im Gegensatz SMP unbegrenzt.

Der Ankauf von Staatsanleihen werde „sterilisiert“. Das bedeutet, dass die Gelder, die für den Ankauf von Staatsanleihen in den Markt gegeben werden, an einer andere Stelle wieder aus dem Markt zurückgezogen würden.

Die EZB verzichtet aufh ihre Vorrangstellung (seniority). Das heisst, es gibt für die EZB keinen bevorzugten Gläubigerstatus.

Das Programm ist an Bedingungen geknüpft. Das heisst, dass die betreffenden Länder sich vorerst an EFSF/ESM wenden müssen. Es handelt sich dabei um strikte Auflagen. Eine Überwachung durch den IWF sei wünschenswert, so Draghi auf der Pressekonferenz.

Auf den Vortrag („Italianisierung der Euro-Zone“) eines deutschen Reporters, ob die EZB sich nun weg von DM-Kultur ab in Richtung Lira-Kultur bewege, antwortete Draghi, dass es im EZB-Rat nur eine abweichende Stimme gegen das Anleiheprogramm gegeben hat. „Sie können sich vorstellen, wer es gewesen ist“.

Die EZB hat die Prognose fürs Wirtschaftswachstum 2012 von -0,1% auf -0,4% gesenkt.

Im Übrigen hat die EZB hat den Leitzins auf 0,75% unverändert belassen. Und Bundesbank Präsident Jens Weidmann hat EZB-Bond Kauf als „zu nahe an Staatsfinanzierung“ zurückgewiesen.

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