Adam Posen, ein amerikanischer Ökonom, der als Berater im Dienste der britischen Zentralbank (BoE: Bank of England) steht, ist besorgt, dass die globale Wirtschaft zu schwach ist und weiterhin Unterstützung braucht. In einer am Dienstag in London gehaltenenen Rede hat er für mehr QE (quantitative easing), d.h. mengenmässige Lockerung der Geldpolitik plädiert. Sein Hauptargument ist, dass die aktuelle makroökonomische Diskussion den Punkt zu meist fehlt. „Unsere Situation (GB, USA und in dem meisten grossen westlichen Volkswirtschaften) ist, wo politische Entscheidungsträger einem langen Kampf gegenüberstehen, in welchem lockere Geldpolitik weiterhin eine Rolle spielt, selbst wenn sie keine Erholung auf eigene Faust bringt“, so Posen. Unzureichende monetäre Massnahmen bergen das Risiko, zu einem anhaltend niedrigen Wachstum und zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung in der Nähe von Deflation zu führen, erklärt Posen weiter. Das ist in Japan in den 1990er Jahren, in den USA und Europa in den 1930er Jahren geschehen.
Wirtschaftliche Erholung: Grossbritannien vs Japan, Graph: Adam Posen, Bank of England