Der
Mittwoch war iPhone 5 Tag für Gadget Freaks, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten Kolumne („The iPhone Stimulus“) am Freitag in NY Times. Was den Träger des
Wirtschaftsnobelpreises interessiert, sind die Hinweise darauf, dass die
Enthüllung von iPhone 5 die Wirtschaft signifikant ankurbeln könnte.
Wer
die Ansicht teilt, ist, ob man es will oder nicht, ein Keynesianer. Und man
nimmt implizit an, dass die öffentliche Hand in einer Depression die Ausgaben erhöhen
soll. Der Grund, warum JPMorgan davon ausgeht, ist einfach, dass das iPhone 5 die Wirtschaft
ankurbelt, weil die Menschen die Konsumausgaben erhöhen werden.
Und
daran zu glauben, dass mehr Ausgaben der Wirtschaft Impulse verleihen, ist,
daran zu glauben, dass es die Nachfrage
ist, nicht das Angebot, die auf der Wirtschaft lastet. Und die Lösung ist,
irgendwie einen Weg zu finden, die Gesamtausgaben zu erhöhen, sodass die
Menschen wieder eine Arbeitsstelle finden.
Von
wo könnten die weitere Ausgaben also kommen? Unternehmen sitzen auf viel Cash und
sehen kaum Anlass, zu investieren. Und weil Unternehmen sich mit Ausgaben
zurückhalten, bleiben die Einnahmen niedrig, weil auch die Konsumnachfrage
gering ist, was die gedämpften Umsätze fortbestehen lässt.
Warum
soll der Staat nicht einspringen und mehr ausgeben, z.B. für die Bildung und
Infrastruktur, um zu helfen, dass die Wirtschaft durch die Talsohle kommt.
Sagen Sie nicht, dass der Staat die Ausgaben nicht erhöhen kann oder dass der
Staat nicht helfen kann, Arbeitsplätze zu schaffen, argumentiert Krugman. Wenn Sie
daran glauben, dass das iPhone 5 die Wirtschaft stimulieren kann, dann haben
Sie es bereits eingeräumt, dass es auf die Ausgaben ankommt, was heute ja erforderlich
ist. Und es gibt keinen Grund, dass diese Ausgaben privater Natur sein müssen.
Öffentliche
Investitionen (ohne Ausgaben für die Verteidigung), auf der state, local und
federal-Ebene, Graph: Prof. Paul Krugman
Das
politische System ist noch weit davon entfernt, angetrieben durch eine
Kombination von Ideologie, übertriebender Defizit-Angst und der
republikanischen Obstruktrionspolitik, mit öffentlichen Ausgaben die Wirtschaft
in einer schwierigen Zeit zu unterstützen, hebt Krugman hervor.
Ja, die Leistungen sind für
die Arbeitslosigkeit und die Essensmarken erhöht worden, weil so viele Menschen
in Not stecken. Aber die Beschäftigung im öffentlichen Sektor ist regelrecht eingestürzt, genauso wie
die Investitionen der öffentlichen Hand.
Nun
trotz alledem wird die Wirtschaft sich wieder erholen, unterstreicht Krugman.
Im Verlauf der Zeit werden mehr Equipment ersetzt, mehr iPhone-ähnliche
Innovationen die Ausgaben ankurbeln, und auf lange Sicht wird die Wirtschaft
aus der Falle kommen. Aber auf lange Sicht sind wir alle, wie Keynes den Nagel auf den Kopf trifft,
tot. Warum soll der Depression also nicht jetzt ein Ende gemacht werden?
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