Als die EZB ihr Programm für den Ankauf von Staatsanleihen ankündigte, liess sie die Finanzmärkte wissen, dass sie die Idee durchaus nicht mag, und sich nicht in vollem Umfang dafür engagiere und die Politik so bald wie möglich umkehren würde.
Die EZB hat ihre Überzeugung tatsächlich so verkündet, dass die Stabilisierung der Kurse der Staatsanleihen, die durch die derartigen Ankäufe erfolge, nur vorübergehend wäre, schreibt Brad DeLong in einem lesenswerten Essay („The ECB’s Battle against Central Banking“) in Project Syndicate.
Es ist schwierig, sich einen selbstzerstörerischeren Weg auszudenken, um ein Program zum Ankauf von Anleihen umzusetzen, hebt der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor hervor. Indem die EZB es von Anfang an klarstellte, dass sie an die eigene Politik nicht traue, hat die EZB das Scheitern des Programms praktisch garantiert. Wenn es so offensichtlich an Vertrauen fehlt, in Bezug auf die Anleihen, die die EZB aufkauft, warum sollten die Anleger anders denken?
Die EZB glaubt weiterhin daran, dass die Stabilisierung des Finanzsystems nicht ein Teil ihres Kerngeschäftes ist. Wie der scheidende EZB-Präsident Jean-Claude Trichet es ausdrückte, hat die EZB nur eine Nadel auf ihrem Kompass: Inflation. Die Weigerung der EZB, als lender of last resort zu agieren, hat dazu geführt, dass eine Ersatz-Institution geschaffen wurde: EFSF, beschreibt DeLong.