Zunächst negative Anleiherenditen.
Nun negative Erdölpreise. Was ist los?
Der Preis der amerikanischen Leichtölsorte WTI für die physische Lieferung im Mai ist am Montag bis auf minus 40 USD gestürzt. Damit hat der Ölpreis zum ersten Mal in der Geschichte negativ notiert.
Zur Erinnerung: Öl wird auf Termin gehandelt. Der Mai-Terminkontrakt auf WTI ist am Dienstag verfallen.
Was bizarr ist, dass der Käufer bei der Abnahme nun Geld bekommt, da der Verkäufer sich verpflichtet hat, eine bestimmte Menge Öl zu einem festen Preis und zu einem festen Termin zu liefern.
Aber auch der Preis für einen Kontrakt WTI Öl im Juni ist am Terminmarkt deutlich gefallen. Da aber die Preise für künftige Öllieferungen wesentlich höher liegen als die Spot-Preise, spricht man von einem „Super-Contango“.
Die weiteren Parameter, die in diesem gesonderten Phänomen zu beachten sind, das Angebot, die Nachfrage, die Verfügbarkeit von Lagern, Spekulanten und die allgemeine Konjunktur.
Kurz zusammengefasst steht einer schwachen Nachfrage (bedingt durch die Coronavirus-Pandemie) ein viel zu hohes Angebot gegenüber. Obendrauf sind auch die Lagerkapazitäten völlig erschöpft. Die Lagerbestände im Auslieferungsort Cushing sind in den vergangenen Wochen ständig angestiegen.
Die US-Ölpreise stürzten zum ersten Mal in der Geschichte in den Negativbereich ab, Grund: Nachfrageschwäche, verursacht durch die Coronavirus-Pandemie und nicht genügend verfügbare Speicherkapazitäten, Graph: FT, Apr 20, 2020