Paul Krugman schreibt in seiner lesenswerten Kolumne (“From the Mouths of Babes”) am Freitag in NYTimes, dass er Berichte über Vorgänge in der Politik i.d.R. mit einer Art von müdem Zynismus liest. Hin und wieder tun Politiker etwas so falsch, inhaltlich und moralisch, dass der Zynismus einfach nichts bringt. Es ist stattdessen Zeit, wirklich wütend zu werden. So ist es mit dem hässlichen, zerstörerischen Krieg gegen Lebensmittelmarken (food stamps), hebt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises hervor.
Lebensmittelmarken haben in den
vergangenen Jahren eine besonders nützliche (tatsächlich fast heroische) Rolle
gespielt. In der Tat haben sie eine dreifache Aufgabe erledigt. Die
Lebensmittelmarken haben die Elend von Millionen von Arbeitsnehmern, die ihre
Arbeitsplätze verloren haben, deutlich gemildert. Die Lebensmittelgutscheine waren insbesondere für die Kinder hilfreich.
Es gibt aber mehr: Wir brauchen
dringend eine öffentliche Politik für vorübergehend höhere Ausgaben. Und der
Ausbau von Lebensmittelmarken ist nur eine solche Politik, erklärt Krugman. Schätzungen von Moody’s Analytics
zufolge erhöht jeder für die Essensmarken ausgegebene Dollar das BIP um ca.
1,70$ in einer schwer angeschlagenen Wirtschaft. Lebensmittelmarken reduzieren
die Unsicherheit in Sachen Ernährung der Kinder der Familien mit niedrigem
Einkommen, was die Chancen erheblich steigert, dass diese Kinder zu erfolgreichen
und produktiven Erwachsenen werden. Die Essensmarken sind daher eine
Investition in die Zukunft des Landes.
Was wollen die Republikaner mit
diesem musterhaften Programm tun? Sie wollen es zunächst verkleinern und dann
effektiv abschaffen. Der schrumpfende Teil kommt aus dem Landwirtschaftsgesetz,
erlassen durch den Ausschuss für die Landwirtschaft im Repräsentantenhaus.
Dieses Gesetz wird 2 Millionen Menschen aus dem Programm ausschneiden, hält
Krugman fest.
Supplemental Nutrition Assistance Programm
(SNAP), Graph: Budget and Policy
Priorities (cbpp)