Die Lehre, die “aus dem Griechenland-Debakel zu
ziehen ist, dass die Eurozone so schnell wie möglich eine Konkursordnung für
Staaten entwickeln soll”, schrieb Hans-Werner
Sinn am Dienstag in einem Artikel in ProjectSyndicate.
Und gestern schlug auch Kollege Mark Schieritz in
die gleiche Kerbe in Die Zeit: “Wir brauchen eine Währungsunion, in der Staaten
pleitegehen können”.
Was hat es mit Staatsbankrott auf sich?
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Gläubiger seit
geraumer Zeit bemüht sind, die Austerität mit der Einschüchterung “Staatsbankrott”
fortzusetzen.
Und zugleich entsteht in den Medien der Eindruck,
wie wenn es sich bei Hilfspaketen für Griechenland, die ja nichts anders als
Kredite sind, um Transferzahlungen handeln würde.
Griechenland steht aber bereits seit 2010 unter dem
Diktat der Troika. Und Athen hat die Gürtel so eng geschnallt, dass die
Wirtschaft dabei um 25% geschrumpft ist. Das Land hat sogar mit Ach und Krach
einen Primärübeschuss erwirtschaftet.
Soll jetzt dem ganzen Unsinn mit Staatsbankrott ein
Ende bereitet werden? Wer die Logik versteht, soll es bitte weiter erklären.
Hans Werner Sinn will damit debt
mutualization verhindern. Das heisst, wer Schulden hat, ist schuldig.