Die gegenwärtige wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum zeigt, dass die absolute Höhe der Staatsverschuldung keinen Einfluss auf die Inflationsrate eines Landes hat. Wie das Statistische Amt (eurostat) der Europäischen Union (EU) heute mitteilt, ist die Inflationsrate im Oktober 2013 im Euro-Raum auf 0,7% gesunken. Das ist ein weiterer Rückgang gegenüber 1,1% im September.
Die herrschende Lehre hat von
Anfang an die Finanzkrise wider besseren Wissens in eine Schuldenkrise umgedeutet,
obwohl Spanien und Irland davor einen Haushaltsüberschuss hatten.
Die Peripherie geriet in die
Bredouille, weil der Privatsektor sich auf Kredit (leverage) im Immobilien-Markt verspekuliert hat. Die Schuld wurde aber
dem Staat in die Schuhe geschoben. Wer Schuld hat, ist schuldig: Im Merkels Weltbild gibt es auf der
einen Seite Deutschland und auf der anderen Südeuropa.
„Wir sind ein starkes Exportland
und stolz darauf“, antworten Politiker aus Deutschland heute auf
einen kritischen Bericht des US-Schatzamtes in Bezug auf
die hohen Überschüsse der deutschen Wirtschaft im Euro-Raum.
Das Defizit ist inzwischen
gestiegen. Aber nur weil die Ausgaben gekürzt und die Löhne gesenkt wurden. Wer
inmitten eines schweren Abschwungs die Gürtel enger schnallt, verschärft die
Rezession. Ohne Wachstum können aber Staatsschulden nicht zurückgeführt werden.
Die EU hat sich auf den Einzelfall Griechenland fixiert, und eine harsche
Austeritätspolitik durchgesetzt.
Arbeitslosenquote des Euro-Raum
bei 12,2%, Graph: eurostat, Oct 31,
2013