Dienstag, 25. September 2012

SNB-Bashing ohne Ende


Standard & Poor’s schreibt in einem aktuellen Bericht, dass die französischen und deutschen Fremdkapitalkosten in diesem v.a. wegen der Anleihe-Käufe durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) stark gesunken sind, wie FT heute in einem Artikel („SNB‘s bond buying lowers core yields“) berichtet.

Die SNB kauft Euro und verkauft Schweizer Franken, um den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro aufrechtzuerhalten. Die Ratingagentur behauptet, dass die Anleihemärkte in den ersten sieben Monaten des Jahres 2012 durch die Anleihe-Käufe der SNB in Höhe von rund 80 Mrd. Euro verzerrt sind, weil die SNB hauptsächlich Staatsanleihen aus Frankreich und Deutschland kaufe.

S&P unterstellt, dass die SNB durch die massiven Anleihe-Käufe für den starken Anstieg der Risikoaufschläge gegenüber dem Kern der Eurozone verantwortlich sei. Gemeint sind die Spreads der Staatsanleihen aus der „Peripherie“ gegenüber der Rendite der Staatsanleihen aus dem „Kern“ der Eurozone, was S&P als „de facto recycling“ der Mittel bezeichnet.

Nachdem die Spreads zwischen der Peripherie und dem Kern stark gestiegen sind, habe die SNB angefangen, weniger German Bonds  und stattdessen vermehrt französische Staatspapiere zu kaufen, was den signifikanten Rückgang der Rendite der französischen Staatspapiere begründe.


Exportgewichteter Aussenwert des Frankens, Graph: SNB, Quartalsheft 3, 2012

Der reale Aussenwert des Frankens liegt weiterhin deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Der Franken ist damit nach wie vor hoch bewertet.

Die SNB hat nun in einem e-mail Statement darauf geantwortet, wie FTAlphaville berichtet, dass die S&P die Einlagen der SNB bei anderen Zentralbanken ignoriere. Der S&P Bericht enthalte fundamentale Fehler. Und die Daten in bezug auf die Höhe der Anleihe-Käufe in Euro seien unbegründet.

Gibt es etwas, wofür die SNB nicht verantwortlich ist? 

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