Standard & Poor’s schreibt in einem aktuellen
Bericht, dass die französischen und deutschen Fremdkapitalkosten in diesem v.a.
wegen der Anleihe-Käufe durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) stark gesunken sind, wie FT heute in einem Artikel („SNB‘s bond buying lowers core yields“) berichtet.
Die
SNB kauft Euro und verkauft Schweizer Franken, um den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro aufrechtzuerhalten. Die Ratingagentur
behauptet, dass die Anleihemärkte in den ersten sieben Monaten des Jahres 2012
durch die Anleihe-Käufe der SNB in Höhe von rund 80 Mrd. Euro verzerrt sind,
weil die SNB hauptsächlich Staatsanleihen aus Frankreich und Deutschland kaufe.
S&P
unterstellt, dass die SNB durch die massiven Anleihe-Käufe für den starken
Anstieg der Risikoaufschläge gegenüber dem Kern der Eurozone verantwortlich sei.
Gemeint sind die Spreads der Staatsanleihen aus der „Peripherie“ gegenüber der
Rendite der Staatsanleihen aus dem „Kern“ der Eurozone, was S&P als „de facto recycling“ der Mittel bezeichnet.
Nachdem
die Spreads zwischen der Peripherie und dem Kern stark gestiegen sind, habe die
SNB angefangen, weniger German Bonds und
stattdessen vermehrt französische Staatspapiere zu kaufen, was den
signifikanten Rückgang der Rendite der französischen Staatspapiere begründe.
Exportgewichteter
Aussenwert des Frankens, Graph: SNB,
Quartalsheft 3, 2012
Der
reale Aussenwert des Frankens liegt weiterhin deutlich über dem langjährigen
Durchschnitt. Der Franken ist damit nach wie vor hoch bewertet.
Die
SNB hat nun in einem e-mail Statement darauf geantwortet, wie FTAlphaville berichtet, dass
die S&P die Einlagen der SNB bei anderen Zentralbanken ignoriere. Der
S&P Bericht enthalte fundamentale Fehler. Und die Daten in bezug auf die
Höhe der Anleihe-Käufe in Euro seien unbegründet.
Gibt
es etwas, wofür die SNB nicht verantwortlich ist?
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