Seit
der Festlegung des Wechselkurses des Franken von 1,20 pro Euro im September
2011, verharrte der Mindestkurs bis Anfang September 2012 unverändert auf diesem Niveau. Dann stieg
er auf 1,21 pro Euro.
Da
die SNB inzwischen die Zinsen weitgehend unverändert belassen hat, ergeben sich
daraus leicht lockerere monetäre Bedingungen,
wie der Monetary-Conditions-Index
(MCI) vor Augen führt.
Der
MCI kombiniert Veränderungen des 3Monats-Libors und des nominalen
exportgewichteten Aussenwerts des Frankens. Der MCI-Index wird mit zwei
verschiedenen Gewichtungen (3:1 und 5:1)
ausgerechnet, um „der Unsicherheit über die relativen Wirkungen von Zins- und
Wechselkursveränderungen Rechnung zu tragen“, wie die SNB im Quartalsheft
3/2012 berichtet.
Ein
negativer Wert des MCI signalisiert
eine Lockerung der monetären Bedingungen. Die seit der geldpolitischen
Lagebeurteilung im Juni verzeichnete Veränderung des MCI-Index entspricht damit
im September einer Zinssenkung von 20 bis 30 Basispunkten.
Schweizer
Franken, Monetary-Conditions-Index (MCI), Graph:
SNB, Quartalsheft 3/2012
Mit
anderen Worten gelingt es der SNB, zu zeigen, dass die Zentralbank die Geldpolitik
weiter lockern kann, auch wenn der Nominalzins an der Nullgrenze liegt (zero lower bound), und zwar mit Hilfe
der unkonventionellen Geldpolitik in Form von QE. Hätte die Schweiz Goldstandard, wären solche Massnahmen in einem depressiven Umfeld des
Euro-Raums nicht möglich gewesen.
Exportgewichteter
Aussenwert des Frankens, Graph: SNB,
Quartalsheft 3/2012
Der
reale exportgewichtete Aussenwert des Franken ist laut SNB zwischen März und
August um 3% gefallen. Das ist auf (a) die nominale Abwertung des Frankens und
(b) auf die im Vergleich zu den wichtigsten Handelspartnerländern niedrige
Inflationsrate zurückzuführen.
Fazit: Der Schweizer Franken ist nach wie
vor hoch bewertet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen