Mark Thoma hebt in seinem Blog aus gegebenem Anlass hervor, dass er aggressive Massnahmen durch
die Fed während der Krise unterstützt hat. Der an der University of Oregon lehrende Wirtschaftsprofessor hat bekannterweise
auch die Steuerung des nominalen BIP (NGDP: nominal
GDP targeting) befürwortet.
Schliesslich
versucht die Fed damit, den Dollarwert des BIP zu stabilisieren, d.h. das Einkommen
der Menschen. Und die real/nominal-Unterscheidung fällt deswegen für die
meisten Menschen fort.
Aber Thoma
ist nach eigenen Worten nicht in den „Wagen mit der Musikkapelle“ eingestiegen.
Der Grund ist einfach: die theoretischen Untermauerungen dieser spezifischen
Regel sind nicht klar. Deshalb fragt Thoma, in welcher Klasse von Modellen das NGDP Targeting die optimale geldpolitische Regel darstellt? Thoma klagt, dass es bisher keine Antwort auf
die Frage gab. Es ist so, als ob das NGDP Targeting in jedem denkbaren Modell
optimal wäre, mit jedem denkbaren Transmissionsmechanismus. Das kann aber nicht
wahr sein. Wo liegen also die Grenzen? Was ist die beste geldpolitische Regel?
Zum Glück
gibt Michael Woodford in einem akutellen Interview (nur für
Streber) in Ezra Kleins Wonk Blog in Washington Post darauf eine Antwort. Es stellt sich heraus, dass
die Steuerung des nominalen BIP erwünschte Eigenschaften hat, und manchmal die
optimale geldpolitische Regel darstellt, aber nicht immer. Was wichtig ist, ist
die Einbeziehung von Wachstum und Niveau-Variablen in die Regel, betont Thoma.
Woodford sagt im Interview, dass er den
Formalismus der Steuerung des nominalen BIP nicht speziell bevorzugt habe. Was
er über eine ganze Weile schreibe, sei die Zweckmässigkeit der Begehung zu den Regeln,
wo es eine „nominal level variable“
gibt als einen Bezug auf die Wachstumsrate einer nominalen Variablen.
Die Idee
war, dass, wenn das nominale BIP-Wachstum unterschwingt oder überschwingt, es
eine Verpflichtung gibt, um auf den Zielkurs zurückzukommen, sodass die
Wachstumsrate fortwährend verfolgt wrid. Die Idee ist, dass rein
vorausschauende Ansätze unerwünscht sind, erklärt Woodford, was er seit den
1990er Jahren hervorhebe, und weshalb er verschiedene Vorschläge und Anregungen,
die diese Eigenschaft nicht aufweisen, kritisiert habe.
Dies sei
wichtig, wenn man sich in einer Position findet, wo der Nominalzinssatz nicht
weiter gesenkt werden kann. Wenn die Zinsen
auf der Untergrenze von Null liegen, müsste man sich verpflichten, eine höhere
Inflation zuzulassen, für eine Weile, um wieder auf das nominale Niveau des
Zielkurses zurückzukommen.
Woodford
nennt es „output gap adjusted price level
target“, frei übersetzt: „eine um die Produktionslücke angepasste Steuerung des
Preisniveaus“. In verschiedenen Modellen kann man zeigen, dass es ideale
Eigenschaften von dieser Art von Vorschlägen (d.h. NGDP) gibt. Aber sie fallen in nur relativ besonderen Umständen mit dem Ansatz
des NGDP zusammen, schildert Woodford weiter.
Es ist aber
nicht nur die reale wirtschaftliche Aktivität. Es muss um das potezielle
Wachstum korrigiert werden. Es gibt eine Menge Dinge, über das ideale Niveau
der Zielvariable zu diskutieren. Aber Woodford habe zumeist zu Gunsten der Zweckmässigkeit, die eine „level variable“
einbezieht, argumentiert.
Fazit: Einige Leute scheinen zu
denken, dass Woodford in seiner auf dem Treffen der Notenbanker in Jackson Hole
vorgestellten Forschungsarbeit („Methods of Policy
Accommodation at the Interest-Rate Lower Bound“) sage, dass das NGDP Targeting optimal sei. Aber es ist nicht der Fall. Manchmal trifft es zu.
Aber im Allgemeinen sagt Woodford, dass das NGDP ein ein Schritt in die
richtige Richtung ist. Es gebe aber oft bessere Möglichkeiten, um die Geldpolitik
durchzuführen.
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