Die EZB hat heute zum zweiten Mal zu einem festen Zinssatz von 1% Kredit an Banken für drei Jahre verliehen.
Insgesamt 800 Banken haben laut EZB nach dem zweiten langfristigen Refinanzierungsgeschäft (genannt LTRO) gefragt.
Die EZB hat 529,5 Mrd. Euro zugeteilt. Die Brutto Liquidität im System beläuft sich damit nach Angaben von Morgan Stanley auf 1‘203 Mrd. Euro. Die Überschussliquidität ist zugleich auf 800 Mrd. Euro gestiegen, wie in der Abbildung zu sehen ist.
Die EZB-Exposition gegenüber Staatsanleihen aus der EU-Peripherie und einer Vielzahl von anderen Vermögenswerten von zweifelhafter Qualität hat jedoch inzwischen Bedenken im Hinblick auf die Zahlungsfähigkeit der Zentralbank ausgelöst, wie FT Alphaville unterstreicht.
Die Bedenken sind fehl am Platz. Eine Zentralbank kann nicht Pleite gehen. Die grosse Mehrheit der EZB-Verpflichtungen lauten auf Euro und die EZB kann im Falle von Verlusten einfach mehr Geld drucken.
Kann aber eine Zentralbank durch ein negatives Eigenkapital ihre Handlungsfähigkeit verlieren?
Die kurze Antwort lautet: Nein, wie Thomas Jordan, Vize-Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in einem Referat im September 2011 hervorgehoben hat.
Liquidität und Überschussliquidität im Eurosystem, Graph: Elaine Lin und Calvin Tse, Morgan Stanley