Buchbesprechung:
Olivier Blanchard and Lawrence H. Summers: Evolution or Revolution? Rethinking Macroeconomic Policy After the Great Recession, MIT Press, May 2019
Dieses von Olivier Blanchard und Larry Summers kürzlich gemeinsam herausgegebene Buch befasst sich mit der Frage, wie die Erfahrung aus der jüngsten Krise (gemeint ist die GFC, Global Financial Crisis von 2008-2009) das makroökonomische Denken und die makroökonomische Politik verändern sollte.
Denn die Frage, wie und wann Zurückhaltung angewendet werden soll, ist heute wichtiger als die Frage, wie die Nachfrage gesteigert werden kann, so die Autoren ganz am Anfang des Buches.
Sind die politischen Entscheidungsträger auf die nächste Krise vorbereitet?
Das Buch, das lesenswerte Beiträge von z.B. Ben Bernanke, Lael Brainard, Adam Posen, Mario Draghi, Jay C. Shambaugh, Markus K. Brunnermeier, Gita Gopinath und Barry Eichengreen beinhaltet, behandelt hauptsächlich fünf Themen: Geldpolitik, Fiskalpolitik, Finanzpolitik, Ungleichheit und politische Ökonomie sowie das internationale Währungs- und Finanzsystem.
Eine der wesentlichen Aussagen, die die Herausgeber wiederholt unterstreichen, ist die Tatsache, dass das blinde Vertrauen in die sich selbst wiederherstellenden Eigenschaften von Volkswirtschaften, wie es in der Frühphase der Krise von einigen Ökonomen zum Ausdruck gebracht wurde, mittlerweile weitgehend abzulehnen ist.