Es wird immer deutlicher, dass Italiens Staatsschulden nicht nachhaltig sind und es einer geordneten Umstrukturierung bedarf, einen Zahlungsausfall (default) abzuwenden, schreibt Nouriel Roubini in einem lesenswerten Kommentar („Time to act – Italy must restructure its debt“) in FT.
Die Eurozone will den Privatsektor aus der Gestaltung des neuen Europäischen Stabilitätsmechanismus ausschliessen. Das ist dickköpfig und entbehrt jeder Glaubwürdigkeit, hebt der an der Stern School of Business der New York University lehrende Wirtschaftsprofessor hervor.
Angesichts der öffentlichen Verschuldung von 120% des BIP, der Realzinsen von rund 5% und des Null-Wachstums müsste Italien einen Primärüberschuss von 5% des BIP vorlegen, um seine Schulden zu stabilisieren. Bald dürften die Realzinsen höher liegen und das Wachstum sich ins Negative drehen. Die rigorosen Sparmassnahmen (fiscal austerity), die die EZB und Deutschland Italien auferlegen, wird die Rezession in eine Depression verwandeln, ist Roubini überzeugt.