Sonntag, 15. April 2012

Warum die Krise sich in Spanien verschärft


Die Euro-Krise ist wieder einer Gefahr ausgesetzt. Und dieses Mal geht es um Spanien, was „in gewisser Weise eine gute Sache ist, weil der wesentliche Wahnsinn der orthodoxen, von Deutschland inspirierten Diagnose der Krise sich nun vollständig sichtbar macht“, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog.

Denn es hat mit finanzpolitischer Verantwortungslosigkeit wirklich nichts zu tun, betont der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor. Zur Erinnerung: Spanien galt am Vorabend der Krise als ein Vorbild für gute Haushaltspolitik.

Was in Spanien geschehen ist, war eine Immobilienblase, die zu einem wesentlichen Teil durch die Kredite von deutschen Banken angeheizt wurde, die dann platze und die Wirtschaft mit hinunter riss, legt Krugman dar. Jetzt hat das Land eine Arbeitslosenquote von 23,6%. Die Jungenarbeitslosigkeit beträgt sogar über 50%.



Spanien galt am Vorabend der Finanzkrise als Vorbild für verantwortungsvolle Haushaltspolitik, Graph: Prof. Paul Krugman

Haushaltssaldo (2007) im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP) und
Netto-Verschuldung (2007) im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP).

Und die Antwort der Politik darauf ist noch mehr Austerität, mit der EZB dahinter, die von der Inflation so besessen ist, dass die Mitglieder des Direktoriums sogar behaupten, dass sie auf die unglaublich dummen Zinserhöhungen im vergangenen Jahr irgendwie stolz sind. Krugman deutet damit auf die Aussage von Jörg Asmussen (siehe hier und hier) hin.

Der Träger des Wirtschaftsnobelpreises bemerkt, dass er nun anfange, zu glauben, dass das gesamte System sich anschickt, zusammenzubrechen.

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