In
Spanien beträgt die Arbeitslosenrate bei Arbeitnehmern unter 25 mehr als 50
Prozent. In Irland ist fast ein Drittel der jungen Menschen arbeitslos. In
Amerika beläuft sich die Jugendarbeitslosigkeit auf „nur“ 16,5%.
Und
viele Politiker tun alles, um zu gewährleisten, dass die Dinge in der Tat noch
schlimmer werden, schreibt Paul Krugman
in seiner lesenswerten Kolumne („Wasting
Our Minds“) am Montag in NY Times. Der Träger des
Wirtschaftsnobelpreises zitiert dazu einige Ratschläge von Mitt Romney an die
College-Studenten: „probiere es, geh‘ ein Risiko ein, leihe dir Geld, wenn auch
von deinen Eltern, und gründe ein Unternehmen“.
Das
Erste, was dabei auffält, ist der markante Mangel an Empathie für diejenigen,
die sich nicht auf die Bank von Mama und Papa verlassen können, um ihre Ambitionen
zu finanzieren. Was Krugman damit meint, ist, wie die Ausbildung finanziert
werden soll? Die Studiengebühren sind in den vergangenen Jahren sprunghaft
angestiegen. Romney würde die staatlichen Hilfsmittel für die Studenten gern
drastisch senken, was dazu führen würde, dass Millionen Studenten ihre
Studienzuschüsse verlören.
Es
gibt jedoch laut Krugman ein grösseres Problem: auch wenn Studenten es irgendwie
hinkriegen, eine Ausbildung zu geniessen, die sie oft tun, wenn sie sich massiv
verschulden, steigen sie in eine Wirtschaft ein, wo sie nicht gesucht sind. Und
die Forschung besagt, dass der Preis dafür nicht nur vorübergehend ist: die
Einkommen werden im ganzen Leben depressiv verbleiben, hebt Krugman hervor.
Was
die jungen Menschen v.a. brauchen, ist, einen besseren Arbeitsmarkt. Leute wie
Romney behaupten, dass sie das Rezept für die Schaffung von Arbeitsplätzen
haben: Steuersenkung für Unternehmen und Reiche und Ausgabensenkung für
öffentliche Dienstleistungen und Arme. Wir haben aber nun genug Beweise, wie
diese Politik in einer depressiven Wirtschaft tatsächlich funktioniert: sie
vernichtet eindeutig Arbeitsplätze anstatt zu schaffen.
Was
ist zu tun, um der Jugend zu helfen? „Im Grunde genommen genau das Gegenteil
von dem, was Romney und seine Freunde wollen. Wir sollten die Hilfsmittel für
Studenten ausbauen, nicht kürzen. Und wir sollten die de facto Austerität
rückgängig machen, welche auf der US-Wirtschaft lastet“, hält der an der University of Princeton lehrende
Wirtschaftsprofessor fest. Krugman deutet v.a. auf die Ausgabenkürzungen auf
der Ebene von Bundesstaaten und Kommunen hin, welche die Ausbildung besonders
hart treffen.
Es
ist klar, dass eine solche Umkehrung der Politik Geld kostet. Doch sich zu
weigern, das Geld auszugeben, ist töricht und kurzsichtig, sogar in rein
fiskalischer Hinsicht. Die Jugend ist nicht einfach die Zukunft Amerikas,
sondern sie ist auch die Zukunft der Steuergrundlage, legt Krugman dar: „Es ist
schrecklich, einen Geist zu verschwenden. Die Verschwendung der Köpfe einer
ganzen Generation ist noch schrecklicher. Lass uns damit aufhören“.
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