Die
Präsidentschaftskandidaten der beiden politischen Parteien der USA können sich
von jedem Ökonomen auf der Welt wirtschaftliche Beratung holen. Dies macht es aber
umso erstaunlicher und trauriger, als sie Ökonomen mit katastrophaler Erfolgsbilanz
auswählen, schreibt William K. Black
in einem lesenswerten Eintrag („Romney’s Lead Economist Urges Policies that will Cause the Next Financial
Crisis“) im Blog The Big Picture.
Bill
Clinton hat Robert Rubin und George W. Bush hat Gregory Mankiw gewählt. Obama
hat sich für Lawrence Summers und Mitt Romney für Mankiw entschieden. Rubin und
Summers sorgten für die Ausweidung der Regulierung der Finanzmärkte. Dasselbe
hat Mankiw unter Bush-Regierung geschehen lassen. Gemeinsam haben diese
Anstrengungen die kriminogene Umgebung geschaffen, wo endemischer Finanzbetrug („green slime“) entstanden ist, hebt der an
der University of Missouri, Kansas
City lehrende Professor für Wirtschaft und Recht hervor.
Der
angesehene Experte für Wirtschaftskriminalität hat öfters auf die Wichtigkeit
des von George Akerlof und Paul Romer geschriebenen Artikels „Looting: the Economic Underworld of
Bankrupty for Profit“ (1993) hingewiesen, um die Bedeutung der
Wirtschaftslehre zu betonen, warum wir epidemische Betrüge im Hinblick auf die
Rechnungsprüfung (control fraud) und
wiederkehrende, sich verstärkende Finanzkrisen erleiden.
Mankiw
war ein Koreferent, als die Studie offiziell vorgestellt wurde,
unterstreicht Prof. Black. Er sei auch dabei gewesen, berichtet der ehemalige
Senior S & L Regulierer.
Mankiw
sei unbekümmert gewesen, was die Plünderungen betrifft, schildert Black weiter:
„Es wäre irrational für Sparkassen und Kreditinstitute (S & L: Savings and Loans), nicht zu plündern“. Das
war Blacks erste Begegnung mit Mankiws Moralität. Er sei entsetzt gewesen, so
Black. Seine Empörung über Mankiw sei erbleicht, als er sah, wie regungslos das
Publikum, professionelle Ökonomen, die Analyse über das betrügerische Verhalten
in den obersten Führungsriegen von Unternehmen aufgenommen hat.
CEOs
haben treuhänderische Pflichten gegenüber Aktionären. Mankiws Reaktion auf die
Ergebnisse, dass die CEOs ihre Aktionäre plündern, war, die Rationalität der
betrügerischen CEOs zu loben: „wenn sie nicht plündern, sind sie nicht
moralisch, sondern verrückt“. Man kann mit Ökonomen der neo-klassischen Schule
in Sachen ungewollte Selbstparodie eben nicht konkurrieren.
Es gibt auch Ökonomen und
Wissenschaftler aus anderen Bereichen, die als Finanz-Regulator Erfolgsbilanz
aufweisen können. Es gibt keine Regel, dass Obama und Romney als
Wirtschaftsberater die Lieferanten von green
slime und Krisen auswählen müssen. Eine beträchtliche Anzahl von Mankiws
Studenten gingen aus dem Hörsaal, um gegen sein unter dem Deckmantel der
Wirtschaftswissenschaften dargestellte Dogma zu protestieren. Es ist Zeit für uns alle als
Bürger, gegen Politiker in Streik zu treten, die Versager in Sachen Ethik und
Ökonomie als Wirtschaftsberater wie Mankiw und Geithner wählen, fasst Black als
Fazit zusammen.
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