Samstag, 28. April 2012

Wo ist Produktivität hin?


Larry Mishel (via Paul Krugman) schlüsselt in seinem Blog (Economic Policy Institute) die Gründe für das Einkommen der Arbeitnehmer systematisch auf: eine Stagnation seit 1973.

Die Divergenz ist wie folgt: Produktivität ist um 80% gestiegen. Die Vergütung (einschliesslich Sozialleistungen) des Median-Arbeitnehmers ist nur um 11% gestiegen. Wo ist aber die Produktivität hin?

Die Antwort ist: es ist zu zwei Drittel auf die Ungleichheit zurückzuführen, wie Krugman in seinem Blog hervorhebt. Ein Drittel des Unterschieds besteht in einem technischen Problem mit Zusammenhang mit Preisindizes. Der Rest reflektiert jedoch eine Verschiebung des Einkommens von der Arbeit zum Kapital und damit eine Verschiebung des Arbeitseinkommens an die Top und weg von der Mitte.


Produktivitätswachstum (USA) und Komponente, Graph: Larry Mishel in: Economic Policy Institute

Was die Abbildung besagt, ist, dass die wachsende Ungleichheit einen grossen Unterschied ausmacht. Die Stagnation des Einkommens widerspiegelt nicht die gesamtwirtschaftliche Stagnation. Das Einkommen eines typischen Arbeitnehmers wäre 30 bis 40% höher, wenn die Ungleichheit nicht zugenommen hätte, fasst Krugman als Fazit zusammen.

PS:

Median: Der typische Haushalt basiert auf dem „Median“, dem Haushalt in der „Mitte“, d.h. die Hälfte der Haushalte hat ein höheres Einkommen und die Hälfte ein niedrigeres.

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