Es
gibt drei Kanäle, durch die die mengenmässige Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing) die Wirtschaft
gerade jetzt ankurbeln könnte, bemerkt Brad
DeLong in seinem Blog.
(1) Die
Fed geht Laufzeitrisiko ein, indem sie das Laufzeitrisiko (Fristentransformation)
des Privatsektors auf die eigene Bücher nimmt. Die von Investoren im
Privatsektor geforderte Rendite auf riskante Wertpapiere fällt, die Zins-Spreads
fallen, die realen Zinssätze für Unternehmen fallen und die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage steigt.
(2)
Die Fed erhöht rationale Erwartungen im Hinblick auf die künftige
Geldversorgung, indem sie die Geldversorgung heute erhöht, weil es für die Fed
irgendwie peinlich oder kostspielig wäre, die QE-Transaktionen in Zukunft in
vollem Umfang rückgägig zu machen. Eine höhere Geldmenge in Zukunft bedeutet
ein höheres Preisniveau in Zukunft. Und das bedeutet höhere
Inflationserwartungen. Während die Zinsen auf der Null-Untergrenze liegen,
bedeuten höhere Inflationserwartungen niedrige Realzinsen und höhere
gesamtwirtschaftliche Nachfrage.
(3)
Die Fed veranlasst, indem sie QE-Politik umsetzt, dass die schlecht
informierten Investoren künftige Inflation befürchten, auch wenn die Fed die
Absicht hat, die QE-Massnahmen in Zukunft rückgängig zu machen, bevor die
Wirtschaft aus der Null-Untergrenze kommt und keine Absicht hegt, den Verlauf
des Preisniveaus ansteigen zu lassen. Diese schlecht informierten Investoren
suchen dann einen gewissen Schutz gegen die Inflation, was schliesslich die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage anregt.
Da
die Kosten von QE-Transaktionen, die rückgängig gemacht werden sollen,
unendlich sind, und das Risiko, das die Fed eingeht, indem sie ihre Bilanz
ausweitet, klein ist, und wenn die QE-Politik der Wirtschaft einen wichtigen
Impuls geben soll, dann muss QE durch den Kanal (3) erfolgen, hält DeLong fest.
Damit
ist jeder, der schreibt, dass die Fed unser
Lebensblut manipuliert, um unendliche Schulden zu schaffen, ein öffentlicher
Wohltäter, hebt der an der University of
California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor mit einem Seitenhieb
hervor.
DeLong
erteilt also eine Rüge in Richtung derjenigen (siehe auch hier), die argumentieren, dass die Fed mit
QE Banken und Investment Funds in die Hände spiele und damit aufhören solle,
die Wirtschaft anzukurbeln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen