Während in der Eurozone aufgrund der irrsinnigen
Sparmassnahmen (fiscal austerity)
grosse Einnahmeausfälle produziert werden, was ja Ausgabenkürzungen im Bildungswesen
und Kultur einschliesst, und der Sozialstaat geschwächt wird, investiert Norwegen inbesondere in
Infrastruktur und Kultur, d.h. in zentrale Zukunftsbereiche.
Der norwegische Staat hat die Mittel für die
Kulturförderung seit 2006 um 1,2 Mrd. Euro verdoppelt. Oslo hat laut FT vor, die Investitionen in
Kunst in den nächsten zwei Jahren um weitere 100 Mrd. Euro zu erhöhen. Norwegen
investiert 1% des gesamten Haushalts
in Kultur.
Der Sparkurs in der Euro-Zone belastet die schleppende
Konjunktur und ebnet den Weg in die Deflation: Löhne sinken, Nachfrage sinkt,
Preise sinken und Gewinne von Unternehmen sinken. Norwegen hingegen stellt die Förderung
der Investitionstätigkeit in den Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik.
Oslo hat bereits 2008 ein Operhaus (580 Mio. Euro)
eröffnet und diskutiert heute, ob es ein neues Waterfront Museum für das Werk
von Edvard Munch (bekannt für das weltberühmte Gemälde „Der
Schrei“) bauen oder das alte Museum einfach renovieren soll.
Die norwegische Regierung hat ein
neues Philharmonic-Orchester (7 Mio. Euro) auf die Beine gestellt und will „die
Welt aus dem Norden erobern“. Das Vorhaben könnte durch die Tatsache leicht
realisiert werden, dass in anderen Teilen der Welt Philharmonien stillgelegt
werden.
Laut dem Europarat betrugen die Mittel
für die Kulturförderung als Anteil an den gesamten Ausgaben des Staates 0,7% in
Grossbritannien und 0,4% in Deutschland (im Jahr 2009). In Italien belief sich der entsprechende Wert
auf 0,9%, bevor die Teknokraten-Regierung das Messer zu finanziellen
Einschnitten ansetzte. Spanien hat in
diesem Monat das Budget für Bildung, Kultur und Sport um 21% gesenkt.
Das auf der skandinavischen Halbinsel liegende Land
nimmt jährlich rund 30 Mrd. Euro aus dem Ölgeschäft ein, die in den Staatsfonds
(Sovereign Wealth Fund) im Wert von
460 Mrd. Euro fliessen.
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