Die
spanische Regierung hat heute auf der Auktion von Staatspapieren mit 2 und 10
Jahren Laufzeit insgesamt 2,54 Mrd. Euro am Kapitalmarkt aufgenommen.
Die
Finanzierungskosten sind jedoch etwas angestiegen. Auf der Versteigerung der
Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit hat sich im Durchschnitt eine Rendite von 5,743% ergeben. Noch im Januar hat
Madrid 5,403% zahlen können. Die Nachfrage hat das Angebot um den Faktor 2,4
übertroffen. Das heisst, dass das Interesse für spanische Staatspapiere nicht nachgelassen
hat.
Was
in diesem Zusammenhang öfters unterzugehen scheint, ist die Tatsache, dass die
Gläubiger von Staaten i.d.R. die Banken
sind. Das heisst, dass die Staaten heute vorwiegend im Bankensektor verschuldet
sind. Der Staat schuldet das Geld nicht den Bürgern, sondern den Banken.
Und
die Banken dürfen heute aufgrund der mangelhaften Eigenkapitalvorschriften
Staatsanleihen auf Pump kaufen. Hinterlegen sie sie bei der EZB, dürfen sie
obendrauf einen Kredit (LTRO) zu einem Zinssatz von 1%
aufnehmen. Legen die Banken das extra günstig geliehene Geld in Staatsanleihen („AAA“)
z.B. aus Frankreich an, kassieren sie 3% Zinsen, ohne Eigenleistung erbringen
zu müssen. Das bedeutet ein satter Zinsgewinn von 2 Prozent.
Spanische
Banken und der Anteil fauler Kredite an der Gesamtsumme des Kreditportfolios, Graph: Reuters via FT Alphaville
Es
ist vor diesem Hintergrund kein Wunder, dass die Banken sich gegen Schuldenerlasse in der Eurozone
stemmen, die thematisiert werden, wenn die Fiskal- und Geldpolitik blockiert sind.
Die Staaten stecken daher in einem Dilemma, Schuldenerlasse anzuordnen. „Diejenigen,
die eine Überschuldung der öffentlichen Haushalte fürchten, sind die Banken,
die Staatsanleihen halten“, schreibt Robert
Skidelsky in einem aktuellen Kommentar („Down with Debt“) in Project
Syndicate.
„Der
Ausfall auch nur eines Staates wäre ein enormes Risiko und müsste absurderweise
wiederum die Staaten als Retter auf den Plan rufen“, bemerkt Heiner Flassbeck in seinem lesenswerten
Buch „Zehn Mythen der Krise“. Das
heisst, dass nicht die Banken, sondern der Staat am Schluss das volle Risiko
auf den Finanzmärkten trägt, wenn Banken sich wegen Casionogeschäfte
verspekulieren. Die zunehmende Staatsfinanzierung über die Finanzmärkte, die
einen wichtigen Aspekt in der Euro-Krise ausmacht, kommt dem Bankensystem zu
Gute, die Politik zu erpressen.
Im
Übrigen kaufen die Banken die Staatsanleihen zum grossen Teil, um darauf
basierend „innovative“ strukturierte Produkte zu gestalten, die sie dann mit
hohen versteckten Gebühren dem Publikum verkaufen.
In
Spanien beträgt der Anteil der faulen Kredite etwa 8,2% an der
Gesamtsumme der vergebenen Krediten. Das ist der höchste Stand seit Februar 1994.
Vor
allem ist der Immobiliensektor schwer angeschlagen. Der Anteil der überfälligen
Darlehen betrage laut FT Deutschland rund 20%.
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