Dienstag, 17. April 2012

Wie die „marktkonforme Demokratie“ aussieht


Am Anfang stand (und steht) das Schattenbanken System. Der Verlauf der Finanzkrise hat insbesondere in Europa gezeigt, wie die Demokratie zum Spielball der Finanzmärkte wurde.

Richard Koo fasst in einer aktuellen graphischen Darstellung die Stichworte zusammen, die dazu beitragen, wie die Finanzmärkte mittlerwerweile durch die Suspendierung der Demokratie die Macht übernommen haben.

Die Euro-Krise wird vor diesem Hintergrund öfters als Staatsschuldenkrise umgedeutet. Und die Mainstream-Medien tragen dazu bei, dass die Finanzkrise als Vertrauensverlust in den Staat wahrgenommen wird.


Warum Demokratie versagt, Graph: Richard Koo, Nomura (hat tip to FT Alphaville)

Eine Konsequenz der Währungsunion ohne politische Integration ist, dass die Bevölkerung in vielen Ländern (wie z.B. Griechenland, Portugal und Spanien) keine Stimme mehr haben, sagt Amartya Sen in einem aktuellen Interview mit dem Handelsblatt.

„Eine der wichtigsten Aufgaben des Staates ist, die Schwachen in der Gesellschaft zu schützen und für soziale Sicherheit zu sorgen. Wichtig ist auch, dass der Staat die Marktwirtschaft reguliert“, hebt der Nobelpreisträger hervor.

In diesem Zusammenhang betont auch James Galbraith in einem Gespräch mit FT Deutschland, dass die Euro-Krise zu einer Explosion der Ungleichheit innerhalb Europas führt.

Der an der University of Texas, Austin lehrende Wirtschaftsprofessor vertritt die Ansicht, dass einzelne Volkswirtschaften durch die einzig auf Sparprogramme ausgerichtete Krisenstrategie geradezu zerstört werden.

PS:

Mehr zum Thema „marktkonforme Demokratiehier und hier.

PPS:

Hier ist der YouTube-Video zum Vortrag von Richard Koo auf der INET-Konferenz in Berlin, April 2012.


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