Montag, 23. April 2012

Deflation verharrt in der Schweiz


Die Kerninflation verbucht in der Schweiz den 6. Monat in Folge einen negativen Wert. Im März belief sich die Inflation (ohne frische und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe) auf Minus 1,2%.

Wie das von der SNB heute vorgelegte Monatsheft (April 2012) darauf hindeutet, fiel auch der getrimmte Mittelwert (TM15), der wie die Kerninflation ein geeigneteres Bild der Entwicklung der allgemeinen Inflation liefert, erstmals überhaupt in den negativen Bereich: Minus 0,1%. Der TM15 betrug auch im Vormonat Minus 0,1%.

Die Schätzungen der Kerninflation sind nützlich, weil die am Konsumentenpreisindex (CPI) gemessene Teuerung kurzfristigen Schwankungen unterliegt.

Gemessen am Produzenten- und Importpreisindex betrug der Preisrückgang in der Schweiz im März 2012 innert Jahresfrist Minus 2,0%.


Schweiz: Kerninflation und der getrimmte Mittelwert, Graph: ACEMAXX ANALYTICS

PS: Der vorübergehende Anstieg der Teuerung im März 2011 ist im Wesentlichen auf einen Sondereffekt aufgrund eines höheren Erhebungsrhythmus der Preise für Bekleidung und Schuhe zurückzuführen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erwartet, dass die Inflation kurzfristig „stärker negativ“ wird. Die SNB-Prognose für 2012 lautet Minus 0,6%.

Die Eidgenosschaft hat zuletzt vergangene Woche auf einer Auktion Geldmarktpapiere mit 3 Monaten Laufzeit (19. Juli 2012) zu einer Rendite von Minus 0,202% verkauft. Zugeteilt wurden 699,5 Mio. Franken, während die Gebote in Höhe von 4‘077 Mio. Franken eingegangen sind.

PS:

Beim TM15 werden jeden Monat je 15% der Güterpreise mit den höchsten und den tiefsten Jahresveränderungsraten aus dem Konsumentenpreisindex ausgeschlossen.

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