US-Notenbankchef
Ben Bernanke hat gestern auf einer
Pressekonferenz zur US-Geldpolitik gesagt, dass er nicht bereit ist, eine
höhere Inflation zuzulassen, um die anhaltende hohe Arbeitslosenquote zu senken
und auf diese Weise die Wirtschaft anzukurbeln.
Fed-Präsident
denke, die Frage sei, ob es sinnvoll sei, sich aktiv um eine höhere Inflation
zu bemühen, um ein leicht erhöhtes Tempo der Verringerung der Arbeitslosenquote
zu erreichen?
Bernanke hat damit Paul Krugman widersprochen. Der Träger
des Wirtschaftsnobelpreises hat kürzlich in einem lesenswerten Artikel („Earth to Ben Bernanke“) in NYT Magazine geschrieben, dass es eine
Tatsache ist, dass Bernanke, als er an der University
of Princeton Volkswirtschaft lehrte, Japan in den 1990er Jahren, d.h. in
einem ähnlichen depressiven Umfeld der Wirtschaft, eine solche Massnahme („A Case of Self-Induced Paralysis“)
nahegelegt hatte.
Bernanke
hat jedoch gestern in einer Antwort auf Krugman eine andere Ansicht vertreten: In
Japan habe damals, anders als in den USA heute, Deflation vorgeherrscht.
Fed aktuelle Prognose Arbeitslosigkeit vom 25. April 2012, Graph: Der geldpolische Ausschuss (FOMC) der US-Notenbank (Fed)
Bernanke
ist allem Anschein nach durch die „Fed Borg“ assimiliert, bemerkt Krugman dazu
in seinem Blog scharfsinnig. Denn Japan
hatte damals bei weitem nicht so hohe Arbeitslosigkeit wie die USA in der
Gegenwart. Bernankes Analyse war also damals nicht einfach darauf gerichtet,
der Deflation ein Ende zu setzen.
PS:
Borg:
Ein fiktives Volk im Star-Trek Universum mit kollektivem Bewusstsein.
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