Das
Handelsblatt aus Düsseldorf geht mit The Economist aus London hart ins
Gericht.
Offensichtlich
reagieren die Deutschen zunehmend gereizt auf das anhaltende Anstupsen in den
Medien, wie sie die Weltwirtschaft den Bach heruntergehen lassen, weil sie
keinen ständigen Mechanismus für die Unterstützung der Peripherie schaffen
wollen, bemerkt Joe Weisenthal in Business Insider.
Was
ich nicht verstehe, ist, warum das Handelsblatt sich auf ein „Rätselraten“ Original oder Fälschung einlässt? Auch die
Gegenüberstellung von "Künstler versus Fälscher" stiftet im Text etwas Verwirrung. Ich hoffe, dass
es um Spass geht.
Ansonsten
wäre es zutiefst bedauernswert, um es milde auszudrücken, wenn die ganze
Debatte um „Stimulus versus Austerity“ von jetzt an in nationalistischen
Kategorien geführt würde. Denn nach meinem Empfinden ist es in der Blogosphäre
so, dass, wenn von den „Deutschen“ (oder „Griechen“) die Rede ist, die deutsche
(bzw. griechische) Regierung und von ihr vertretene Politik gemeint ist, nicht
das deutsche (bzw. griechische) Volk. Alles andere ist Einbildung.
Economist
versus Handelsblatt, Graph: Handelsblatt
Die
Euro-Krise ist aber nicht durch unverantwortliche Haushaltspolitik verursacht
worden. Daher kann sie nicht mit fiskalischer Austerität bekämpft werden. Ganz
im Gegenteil: Die Sparmassnahmen verschlimmern die Krise.
Die
Regierungen waren nach dem Platzen des Kreditbooms am Immobilienmarkt
gezwungen, den Privatsektor zu unterstützen, wodurch die Haushaltsdefizite
gestiegen sind. Die Staatsverschuldung ist nicht wegen der verschwenderischen
Haushaltsführung an der EU-Peripherie in die Höhe geschossen, sondern wegen der
Rettungsmassnahmen für den privaten Bankensektor.
Die
Austerität funktioniert nicht. Der schmerzhafte Sparkurs hat millionenfach
menschliches Leid ausgelöst. Die Arbeitslosigkeit steigt, das Steueraufkommen
nimmt ab, die Staatsquote nimmt zu. Die Euro-Zone befindet sich am Rande des
Abgrunds. Das ist für die Zukunft von Europa eine ernsthafte Angelegenheit.
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