An
einer Industrie-Konferenz in Monaco am Dienstag sollen mehr als 50% der Hedge
Funds Manager abgestimmt haben, dass die Rendite der deutschen Staatsanleihen
sich innert Jahresfrist verdoppeln werde.
Die
führenden Hedge Funds Manager wetten auf einen Ausverkauf von German Bonds in
den kommenden Monaten, berichtet FT aus London. Jedes analytische
Modell von Hedge Funds signalisiere, dass der Markt für deutsche Staatspapiere
„zu teuer“ sei. Das Rendite-Niveau sei deshalb so gedrückt, weil „eine grosse
Kapitalflucht“ aus dem Rest der Eurozone stattgefunden habe. Die Rendite der
deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit ist am ersten Juni auf 1,13%
gefallen. Aktuell notiert die Rendite auf 1,61%.
Die
Funds Manager vertreten die Ansicht, dass die Euro-Krise zu weit gegangen sei,
um keine Auswirkung auf Deutschland zu entfalten. John Paulson taucht unter den Namen von Hedge Funds Managern, die
die German Bonds angeblich leerverkaufen (d.h. „shorten“), auf. Auch Bill Gross von PIMCO ist „bearish“ auf deutsche
Staatsanleihen.
Es
sind v.a. die Verfechter der Austerität, die im Angesicht der
Massenarbeitslosigkeit in der Eurozone eine scharfe Kürzung der Staatsausgaben
fordern. Das Argument lautet: Der Haushalt muss konsolidiert werden, um die
Anleihemärkte zufriedenzustellen. Die Anleihemärkte selbst scheinen aber damit
nicht einverstanden zu sein. Ganz im Gegenteil: Deutschland soll
mehr Kredit aufnehmen. Bereinigt um die Inflation ergeben sich zur Zeit sogar
negative Renditen.
Die
Finanzagentur hat gestern Schatzwechsel mit zwei Jahren
Laufzeit mit einem Kupon von Null Prozent für 5 Mrd. Euro verkauft, und zwar wieder
zu einer negativen Rendite.
Die
Logik der Liquiditätsfalle
legt nahe, dass die Haushaltsdefizite in einem depressiven Umfeld der
Wirtschaft mit dem privaten Sektor nicht in Konkurrenz treten, sodass es nicht
zu einem Anstieg der Zinsen kommt. Die öffentliche Hand findet eine Verwendung
für die überschüssigen Ersparnisse der
Privatwirtschaft.
Es ist entscheidend, dass der Staat diese Rolle spielt, weil
der Versuch des privaten Sektors weniger auszugeben (als eingenommen) eine
tiefe Depression verursachen würde. Denn mehr Ersparnisse der privaten
Haushalte bedeutet weniger Nachfrage für Unternehmen. Damit die Wirtschaft
funktioniert, sorgt der Staat dafür, dass die Verbindung zwischen Sparen und
Investieren in Takt bleibt.
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