Montag, 25. Juni 2012

Fed, EZB und Staatsanleihen-Kauf


In einer selten zuvor gesehenen Weise verläuft der Spread der US High-Yield Bonds (Hochzinsanleihen) im Einklang mit dem gewichteten Durchschnitt der Rendite der italienischen und spanischen Staatsanleihen.

Obwohl es nach aktuellen Richtlinien nicht zugelassen ist, dürfte es, wenn die Fed statt US-Treasury Bonds, Staatsanleihen aus Italien und Spanien kaufen würde, wahrscheinlich mehr helfen, die US-Wirtschaft anzukurbeln, schreibt Moody’s Analytics (via FT Alphaville) in einer provokativen Forschungsarbeit.

Natürlich stellt sich die Frage, warum die EZB dem kraftvollen Ansatz der US-Notenbank nicht folgt. Die Inflationserwartungen, die die EZB und Deutschland an den Tag legen, sind derzeit angesichts des depressiven Umfelds der Wirtschaft vollkommen überzogen.

Fed-Chef Ben Bernanke hat vergangene Woche auf der Pressekonferenz des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank erklärt, dass er sich mit der Idee nicht anfreunden kann.


Ein Rückgang der durchschnittlichen Rendite der italienischen und spanischen Staatsanleihen würde den Spread der US High-Yield Anleihen zurückfahren, Graph: Moody’s via FT Alphaville

Seltsam, dass Bernanke in einem Referat („Deflation: Making Sure „It“ Doesn‘t Happen Here“) im November 2002 hervorgehoben hatte, dass die Fed auch auf andere Weise in die Wirtschaft Geld pumpen kann:

„Die Fed hat z.B. die Befugnis, ausländische Staatsanleihen zu kaufen genauso wie inländische Staatsanleihen. Möglicherweise bieten diese Anlageklassen einen grossen Spielraum für die Fed, um die Massnahmen zu erweitern, da der Bestand an ausländischen refinanzierungsfähigen Anlagen um ein Vielfaches grösser ist als der Bestand an US-Staatsanleihen“, so Bernanke.

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