Brad DeLong fasst sich in seinem Blog ein Herz, auf „5 einfache Euro-Fragen“ Antworten zu geben.
(1) Wer
sollte die Verluste aus den bestehenden Schulden Griechenlands tragen?
Die
deutschen Banken, die die Kredite an die griechischen Politiker vergeben haben,
die nicht über die Befugnis verfügen, die Steuern hoch genug zu erhöhen, die
Schulden zu bedienen. Und die deutsche Regierung, die die Banken gestützt hat.
(2)
Wie soll Griechenland in Zukunft seine Steuern und Staatsausgaben in Einklang bringen?
Das
geht niemanden etwas an, nur die Griechen. Es wäre jedoch schön, wenn sie damit
aufhören würden, Geld wie Wasser auszugeben, in dem Versuch, „strategische
Parität“ vis-à-vis der Türkei in der Ägäis aufrechtzuerhalten.
(3)
Wie soll Griechenland seine Ausgaben für Einfuhren und Ausfuhren in Zukunft
ausgleichen?
Es
ist nicht mehr möglich, die Lücke zwischen Einfuhren und Ausfuhren, die zu
gegenwärtigen Wechselkursen und Preisen und Löhnen existieren, durch die
Kreditaufnahme zu schliessen. Griechenland hat eine Wahl zwischen (a) einer tiefen lang anhaltenden
Depression, was Griechen zu arm machen würde, um sich Einfuhren zu leisten, (b) dem Grexit, Abwertung, und einem
anschliessenden Export-Boom und (c) der
Öffnung des Geldhahns durch die Deutschen, um eine höhere Inflation in Nordeuropa
zu erzeugen und in der Zwischenzeit Griechenland eine zusätzliche Chance zu
geben, die Schmerzen niedrig genug zu halten, um die Anpassung im Rahmen der
Eurozone zu verwirklichen.
(4)
Was passiert, wenn Griechenland den Euro aufgibt?
Deutschland
hat dann die Wahl zwischen (d) einer
Grossen Depression in Europa und (e)
einer viel höheren Inflation in Europa und einer viel grösseren Chance, die
erforderliche Anpassung, um die (c)
zu realisieren, zu unterstützen.
(5)
Werden wir dann (c) erleben, dass die Deutschen den Geldhahn öffnen, um in
Nordeuropa eine höhere Inflation zu erzeugen und in der Zwischenzeit Griechenland
eine zusätzliche Chance zu geben, die Schmerzen tiefer zu halten?
Ha!
So
fasst der an der University of California,
Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor seine Antworten auf „5 einfache Euro-Fragen“
zusammen.
Der
ehemalige Stellvertreter des damaligen US-Finanzministers Larry Summers glaubt
also nicht daran, dass Deutschland vorübergehend ein höheres Inflationsziel im
Euro-Raum zulassen würde, um die Euro-Krise, wenn Not am Mann ist, anzugehen.
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