Kontraktive
Fiskalpolitik ist noch kontraktiver, wenn man die spill-over-Effekte in der Eurozone berücksichtigt,
hält Menzie Chinn in seinem Blog fest.
Der
an der University of Wisconsin,
Madison lehrende Wirtschaftsprofessor verweist auf Jonathan Portes, der in diesem
Zusammenhang die Multiplikatoren und die damit verbundenen Auswirkungen auf die
Eurozone beobachtet hat.
Auch Dawn Holland kommt zu einem
ähnlichen Schluss, dass das gewichtete Mittel der kontraktiven Fiskalpolitik,
wenn man die Eurozone als eine einzelne Volkswirtschaft betrachtet, um etwa 30%
zunimmt.
Die
Logik ist wie folgt: Der Standard-Multiplikator nimmt an, dass jedes Land als
eine relativ kleine offene Volkswirtschaft betrachtet werden kann, wo der Rückgang
der Produktion Abnahme der Einfuhren induziert, was wiederum den anfänglichen
Rückgang ausgleicht. Allerdings ist es so, dass, wenn die Volkswirtschaft aller
Länder gleichzeitig schrumpft, die Abnahme der Importe wiederum
abgeschwächt wird.
Fiskalpolitische
Straffung im Euro-Raum, Graph: Prof. Menzie Chinn
Denkt
man über die Eurozone in Bezug auf die einzelnen Länder nach, wird die Tatsache
unterstrichen, dass, auch wenn einige Länder durch die Finanzierungskosten
eingeschränkt sind, Deutschland und andere nordeuropäische Länder ihre
Volkswirtschaften ankurbeln könnten. Dies würde helfen, die kontraktive Spirale
auf dem Kontinent zu brechen, erläutert Chinn.
Angesichts
der Skepsis gegenüber dem Tempo, mit welchem neue institutionelle Regelungen
wie Banking-Union vollstreckt werden könnten, scheinen einseitige Massnahmen
durch die Mitgliedsländer der Eurozone, die über einen fiskalpolitischen
Spielraum verfügen, glaubwürdig, eine Finanzkrise abzuwehren, fasst Chinn als Fazit zusammen.
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