(Nur für Streber)
Nick Rowe bemerkt in seinem Blog, dass er nicht
verstehe, wenn gute Ökonomen wie z.B. Simon
Johnson und Paul Krugman etwas
über Produktivitätsunterschiede und
optimale Währungsräume schreiben.
Vielleicht
treffen sie einige implizite Annahmen, die er nicht kenne, betont der an der Carleton University, Kanada lehrende
Wirtschaftsprofessor.
Er
mag zwar damit falsch liegen, aber es ist folgendes, was Johnson und Krugman
sagen, unterstreicht Rowe:
„Wenn
zwei Länder einen dauerhaften Unterschied in bezug auf die Produktivität haben
(oder einen permantenen Unterschied in Sachen Produktivitätswachstumsraten oder
im Lauf der Zeit im Hinblick auf die Produktivität nicht konvergieren), dann
ist es ein Grund, warum diese beiden Länder nicht zum gleichen optimalen
Währungsraum (OCA: optimal currency area) angehören. Es sei
denn: es gibt Fiscal Transfers vom
Land mit der hohen Produktivität in das Land mit der niedrigen Produktivität“.
Das macht aber keinen Sinn, hält Rowe fest.
Er
verstehe, warum asymmetrische Schocks
(einschliesslich asymmetrische Schocks in Sachen Produktivität) ein Grund sind,
warum zwei Länder nicht zum selben OCA angehören. Weil die realen Wechselkurse
sich als Reaktion auf die asymmetrische Schocks schnell anpassen müssen und
nominale Löhne und Preise sich nur langsam angleichen und nominale Wechselkurse
viel schneller einstellen.
Aber
er verstehe nicht, warum es auf das Wechselkursregime für die dauerhafte
Produktivitätsunterschiede ankomme. Und er verstehe auch nicht, warum Fiscal Transfers das Wechselkursregime
weniger entscheidend machen sollen, erklärt Rowe. Man kann etwas nicht weniger
entscheidend machen, wenn es sowieso nicht darauf ankommt.
Angenommen,
die Kanadier sind dauerhaft nur halb so produktiv wie die Amerikaner.
Heisst
das, dass es besser wäre, den Wechselkurs bei 50 US-Cents zu koppeln anstatt zu
pari, sodass die Kanadier ein gutes Gefühl haben, dasselbe Einkommen in
US-Dollar zu bekommen wie die Amerikaner, auch wenn sie in Canada Dollars
ausbezahlt werden, die nur halb so wert sind wie die US-Dollars.
Würde
es also einen Unterschied machen, wenn Kanadier dieselben Dollars hätten, aber
nur halb so viel erhielten? Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass das einen
Unterschied machen würde, argumentiert Rowe.
Und
es wäre sicher schön, dass die reichen Amerikaner armen Kanadiern einen festen
Bruchteil ihres Einkommens im Jahr abgeben würden. Aber es wäre ebenso schön,
ob die Kanadier ihre US-Dollar in die gleiche Anzahl von Canada Dollar
umwandeln (die den gleichen Wert hätten) oder in doppelt so viel Canada Dollar
(die nur die Hälfte wert wären).
Vielleicht
gibt eine in der Tat eine Art permanente Geldillusion, sodass die Kanadier
darauf bestehen, genauso viel wie die Amerikaner zu bekommen, nur wenn sie die
eigene Währung beim gleichen Namen nennen, auch wenn sie nur halb so produktiv
sind.
Aber Rowe glaubt nicht,
dass Simon Johnson und Paul Krugman davon ausgehen. Es muss etwas anders geben.
Vielleicht eine andere versteckte Annahme, die die erwähnten Ökonomen treffen.
Was ist es, wundert sich Rowe als Fazit.
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