Mittwoch, 27. Juni 2012

Kreditvergabe an Nicht-Finanzunternehmen


Die Aktivgeschäfte der Banken untereinander und die Kreditvergabe an Nicht-Finanzsektor bleiben zu schwach, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Die Zentralbanken (Fed und BoE) beginnen nun, das Augenmerk nach dem Verhalten der Banken zu richten, und zwar durch (a) die Anpassung der Regulierung, die die Kreditvergabe im Interbanken-Handel erschwert und (b) die Umsetzung von Massnahmen, die gezielt die Kreditvergabe an den nicht-finanziellen Sektor fördern sollen.

Es gibt aber Anzeichen dafür, dass die aktuellen Zinssätze für die Kreditvergabe an den nicht-finanziellen Sektor höher verlaufen als die aktuelle Geldpolitik und die Interbanksätze würden erwarten lassen, schreibt Laurence Mutkin in seiner heute vorgelegten Analyse.

Der neue Kreditzins für Nicht-Finanz Unternehmen ist im Euroraum um rund 40 Basispunkte höher als man erwarten würde, basierend auf einer einfachen Regression auf EURIBOR. Das ist das Gegenteil dessen, was man erwarten würde, wenn die Kreditnachfrage schwächer als das Kreditangebot wäre.



Kreditzinsen an Nicht-Finanz Unternehmen im Euroraum, Graph: Laurence Mutkin, Morgan Stanley
NFC: non-financial corporations

Es sieht so aus, als ob es eher die Nachfrage wäre als das Angebot, weshalb die Kreditvergabe schleppend verläuft. Die Zentralbanken würden wahrscheinlich aus diesem Grund den geldpolitischen Kurs nicht weiter lockern, schlussfolgert Mutkin.

Allein die Erwartungshaltung in Bezug auf QE3 sorgt aber dafür, dass die Zinsen am langen Ende der Ertragskurve niedrig bleiben. 

Vor diesem Hintergrund liegt es auf der Hand, dass die unkonventionelle Geldpolitik eine Unterstützung durch die Finanzpolitik (Konjunkturpaket) braucht. Zumal die Fed zur Zeit sowohl das Inflationsziel als auch das Beschäftigungsziel nicht erfüllen kann. Während die Inflation unter dem Zielwert verläuft, ist die Arbeitslosigkeit zu hoch. Und die Produktionslücke (output gap) bleibt geöffnet.

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