Die
Aktivgeschäfte der Banken untereinander und die Kreditvergabe an
Nicht-Finanzsektor bleiben zu schwach, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Die
Zentralbanken (Fed und BoE) beginnen nun, das Augenmerk nach dem Verhalten der
Banken zu richten, und zwar durch (a) die Anpassung der Regulierung, die die
Kreditvergabe im Interbanken-Handel erschwert und (b) die Umsetzung von
Massnahmen, die gezielt die Kreditvergabe an den nicht-finanziellen Sektor
fördern sollen.
Es
gibt aber Anzeichen dafür, dass die aktuellen Zinssätze für die Kreditvergabe
an den nicht-finanziellen Sektor höher verlaufen als die aktuelle Geldpolitik
und die Interbanksätze würden erwarten lassen, schreibt Laurence Mutkin in
seiner heute vorgelegten Analyse.
Der
neue Kreditzins für Nicht-Finanz Unternehmen ist im Euroraum um rund 40
Basispunkte höher als man erwarten würde, basierend auf einer einfachen
Regression auf EURIBOR. Das ist das Gegenteil dessen, was man erwarten würde,
wenn die Kreditnachfrage schwächer als das Kreditangebot wäre.
Kreditzinsen
an Nicht-Finanz Unternehmen im Euroraum, Graph:
Laurence Mutkin, Morgan Stanley
NFC:
non-financial corporations
Es
sieht so aus, als ob es eher die Nachfrage wäre als das Angebot, weshalb die
Kreditvergabe schleppend verläuft. Die Zentralbanken würden wahrscheinlich aus
diesem Grund den geldpolitischen Kurs nicht weiter lockern, schlussfolgert
Mutkin.
Allein
die Erwartungshaltung in Bezug auf QE3 sorgt aber dafür, dass die Zinsen am
langen Ende der Ertragskurve niedrig bleiben.
Vor diesem Hintergrund liegt es
auf der Hand, dass die unkonventionelle Geldpolitik eine Unterstützung durch die
Finanzpolitik (Konjunkturpaket) braucht. Zumal die Fed zur Zeit sowohl das
Inflationsziel als auch das Beschäftigungsziel nicht erfüllen kann. Während die
Inflation unter dem Zielwert verläuft, ist die Arbeitslosigkeit zu hoch. Und die Produktionslücke (output gap) bleibt geöffnet.
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