Paul Krugman wundert sich in seiner lesenswerten
Kolumne („The Republican Economy“) am
Montag in NY Times, warum Präsident
Obama nicht dafür sorgt, dass die Wähler die Wahrheit über die republikanische
Obstruktionspolitik erfahren.
Was
soll in Sachen Wirtschaft unternommen werden? Die Republikaner behaupten, die
Antwort darauf zu wissen: Kürzung der Staatsausgaben und Senkung der Steuern.
Was sie dabei hoffen, ist, dass die Wähler nicht merken werden, dass es sich um
genau die Politik handelt, die in den letzten Jahren ohnehin verfolgt wird,
hebt Krugman hervor. Machen Sie sich nichts aus Demokraten im Weissen Haus. Es
ist aus praktischen Gründen bereits die Wirtschaftspolitik der republikanischen
Träume, legt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises dar.
Die
republikanische Strategie für die Wahl ist in der Tat ein gigantisches
Hütchenspiel (Trickbetrug): es hängt davon ab, die Wähler zu überzeugen, dass
die schlechte Konjunktur das Ergebnis der Politik der grossen Staatsausgaben
ist, welcher Obama nicht folgt. Und dass das Leiden geheilt werden kann, wenn
man dieselbe Politik weiter führt, die bereits gescheitert ist.
Aus
irgendeinem Grund hat weder die Presse noch das politische Team von Obama eine
gute Arbeit geleistet, um den „Trickbetrug“ zu belichten, argumentiert Krugman.
Das
Bild trägt insgesamt eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem grossen Fehler von 1937, als FDR vorzeitig die Investitionen des Staates kürzte und die
Wirtschaft, die sich bis dahin relativ schnell erholt hatte, damit in die
zweite Phase der Grossen Depression schickte. Im Fall von FDR (Franklin Delano Roosevelt)
war es allerdings ein ungezwungener Fehler, da er
über eine solide Kraft von Demokraten im Kongress verfügte. Im Fall von Obama
trägt die republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus die Verantwortung für
die falsche politische Abzweigung.
Warum
wissen die Wähler keinen Bescheid davon?
Ein
Teil der Antwort ist, dass die ökonomische Berichterstattung immer noch viel „er-hat-gesagt,
sie-hat-gesagt“ enthält. Aber es ist auch wahr, dass das Obama-Team es immer
wieder versäumt hat, die Obstruktion durch die Republikaner aufzuzeigen,
vielleicht aus Angst, sich blosszustellen.
Stattdessen betreiben Obamas Berater
„happy talk“, indem sie gute
Nachrichten aus der Wirtschaft als Beweis dafür präsentieren, dass ihre
Wirtschaftspolitik funktioniert. Und dann sehen sie blöd aus, wenn wieder
schlechte Daten ausfallen. Es ist bemerkenswert, so Krugman, dass sie diesen Fehler
bereits dreimal in Folge begangen haben.
An
diesem Punkt scheinen Obama und sein Team keine grosse Wahl zu haben. Sie werden
nicht in der Lage sein, über eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik zu berichten.
Das Beste wäre, dass sie so tun, wie Harry Truman, gegen die Republikaner („Nichts-Teuer“)
im Kongress vorgehen, die in der Tat alle Vorhaben, welche aus 2012 ein
besseres Jahr gemacht hätten als es ist, abwehren (Steuersenkungen genauso wie
Mehrausgaben).
Das
beste Argument gegen die Behauptungen der Republikaner ist am Ende, dass wir
die ökonomische Zukunft der Republikaner bereits kennen: es funktioniert nicht,
fasst Krugman zusammen.
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