Paul Krugman maht die politischen
Entscheidungsträger in seiner lesenswerten Kolumne („The Great Abdication“) in NY Times an, aus der
Geschichte zu lernen.
Unter
Ökonomen, die ihre Geschichte kennen, lässt die blosse Erwähnung von bestimmten
Jahren frösteln. Zum Beispiel hat Christina
Romer vor drei Jahren die Politiker vor Nachspielen von 1937 gewarnt. Das
ist das Jahr, wo FDR zu früh von Fiscal Stimulus zu Austerity geschwankt hat,
was die Wirtschaft vor der Erholung zurück in eine Rezession schickte. Leider
wurde dieser Rat ignoriert, hebt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises hervor.
Nun
höre er mehr und mehr von einem noch schicksalhafteren Jahr, erklärt Krugman.
Plötzlich reden normalerweise ruhige Ökonomen über das Jahr 1931, wo alles
auseinandergefallen ist.
Es
begann mit einer Bankenkrise in einem kleinen europäischen Land (Österreich).
Österreich hat versucht, mit einem Schritt die Banken zu retten. Aber die
Rettung hat die Zahlungsfähigkeit des eigenen Staats in Frage gestellt.
Österreichs Schwierigkeiten hätten nicht gross genug sein müssen, um grosse
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zu entfalten. Aber in der Praxis erzeugen
sie eine Panik, die sich auf der ganzen Welt verbreitet. Klingt das vertraut?
Fragt Krugman.
Die
wirklich entscheidende Lektion von 1931 war jedoch über die Gefahren der
politischen Verzichtleistung. Starke europäische Regierungen hätten helfen
können. Zentralbanken hätten mehr tun können, um den Schaden zu begrenzen. Aber
diejenigen, die über die Kraft verfügen, die Krise einzudämmen, haben erklärt,
dass jemand anderer dafür verantwortlich ist, schildert der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor.
Und
es ist wieder so weit. Man braucht die Europäer dafür nicht zu verspotten, da
viele politische Entscheidungsträger in den USA genauso verantwortungslos
handeln, legt Krugman dar. Er rede nicht einfach über die Republikaner im
Kongress, die oft den Eindruck hinterlassen, als ob sie absichtlich versuchen
würden, die Wirtschaft zu sabotieren.
Zum
Beispiel verfehlt die Fed die Erwartungen zu erfüllen, und zwar was die beiden
Teilen ihres Mandats (dual mandate) betrifft:
die Inflation ist unter dem Zielwert und die Arbeitslosigkeit ist weit über die
Zielgrösse für die kommenden Jahre.
Was
schlägt die Fed vor, über die Situation zu tun? Fast nichts. Warum handelt die
Fed aber nicht? Krugman vermutet, dass die Fed durch die Republikaner im
Kongress eingeschüchtert wird, sodass sie Angst hat, etwas zu tun, was als
politische Unterstützung für Präsident Obama angesehen werden dürfte. Die Fed
hat wie die EZB, der US-Kongress und die Regierung von Deutschland beschlossen,
dass jemand anderes für die Vermeidung der wirtschaftlichen Katastrophe
zuständig ist.
Nichts
davon müsste passieren. Wie im Jahr 1931 haben westliche Staaten die
Ressourcen, die sie brauchen, um eine Katastrophe zu vermeiden und den Wohlstand
wirklich wiederherzustellen. Aber das Wissen und die Ressourcen taugen nichts,
wenn die jenigen, die sie besitzen, sich weigern, sie zu benutzen, hält Krugman
fest.
Und
genau das scheint jetzt zu geschehen. Die Fundamentaldaten der Weltwirtschaft
sind an sich nicht so beängstigend. Es ist fast eine universelle Verzichtleistung
der Verantwortung, die viele Ökonomen und Krugman ein wachsendes Gefühl der
Angst spüren lassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen