Die
Bankenkrise in den 1980er Jahren in den USA wird als Savings-and-Loan-Krise genannt. Über 1‘000 "S&L" sind damals im Sog der Krise zusammengebrochen. Die öffentliche
Hand hat einen erheblichen Teil der Kosten aufgebracht: 125 Mrd. $.
Paul Krugman erinnert heute in seinem Blog an
die S&L-Krise, mit Betonung, dass es sich dabei um echtes Geld gehandelt
hat. Rund 60% der gesamten Kosten
sind auf den Bundesstaat Texas entfallen. Es sind also
rund 75 Mrd. $ geradezu Transfergelder: Hilfe, nicht Kredite.
Das
BIP von Texas belief sich 1987 auf rund 300 Mrd. $.
Es
war also gleichbedeutend damit, Spanien 25%
seiner Wirtschaftsleistung (BIP) zur Rettung seiner Banken zu geben (nicht
Kreditvergabe, auch nicht eine Kapitalbeteiligung). Einfach bail out.
Kosten der
S&L-Krise (Sparkassen-Krise) in den 1980er Jahren in den USA, Graph: Timothy Curry and Lynn Shibut in:
The Cost of the Savings and Loan Crisis: Truth and Consequences.
Und
in den USA wurde das Ganze nicht einmal als eine zwischenstaatliche politische
Frage behandelt, bemerkt Krugman.
Was will aber der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor damit zum Ausdruck bringen?
Im Euroland wird das Ganze in ein moralisches Gewand geschlüpft: "Südeuropa hat gesündigt und es muss bestraft werden". Aus dogmatischen Gründen wird eine Phantomdebatte geführt, als ob das Wirtschaftsleben eine Moralfabel wäre. Während die Jugend vor die Hunde geht, wird ein millionenfaches menschliches Leid bewusst in Kauf genommen.
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