Donnerstag, 28. Juni 2012

Ein Manifest für ökonomische Einsicht


Mehr als vier Jahre nach dem Beginn der Finanzkrise bleiben die weltweit wichtigsten Volkswirtschaften zutiefst deprimiert, in dem Sinne, dass die 1930er Jahre in Erinnerung kommen.

Der Grund ist einfach: wir verlassen uns auf die selben Ideen, welche während dieses Jahrzehnts vorherrschten. Diese Ideen, längst widerlegt, beinhalten tiefgreifende Fehler, sowohl über die Ursachen der Krise als auch über die Natur und die angemessene Antwort, schreiben Paul Krugman und Richard Layard in einem lesenswerten Artikel („A manifesto for economic sense“) in FT.

Diese Ideen haben im Bewusstsein der Öffentlichkeit Wurzeln geschlagen, und zwar Unterstützung für die übermässige Austerität der Fiskalpolitik in vielen Ländern bereitstellend, heben die Autoren hervor.

Krugman und Layard gehen dann im Einzelnen auf die „Ursachen, die Art der Krise und die angemessene Antwort“ ein und erläutern „den grossen Fehler, das Argument von Vertrauen und das Argument von Struktur“.

Als Ergebnis ihrer falschen Vorstellungen fügen viele westliche Politiker massives Leiden ihren Völkern zu. Aber die Ideen, die sie vertreten, wie die Rezessionen zu handhaben sind, wurden, von fast allen Ökonomen nach den Katastrophen der 1930er Jahren zurückgewiesen. Es ist tragisch, dass die alten Ideen in den vergangenen Jahren wieder Fuss gefasst haben, erklären Krugman (University of Princeton) und Layard (London School of Economics).

Die besten Massnahmen werden je nach Land unterschiedlich sein und verlangen eine Debatte. Aber sie müssen sich auf eine korrekte Analyse berufen.

Krugman und Layard fordern deshalb alle Ökonomen auf und andere, die mit dem allgemeinen Tenor dieses Manifestes für die wirtschaftliche Einsicht einverstanden sind, sich online zu registieren und öffentlich für einen solideren Ansatz einzutreten. Die ganze Welt leidet, wenn Männer und Frauen darüber schweigen, dass das, was sie wissen, falsch ist.

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