Paul Krugman befasst sich in seiner lesenswerten
Kolumne („We Don’t Need No Education“)
am Freitag in NYTimes mit dem Thema
der Republikaner, die Grösse des Staates zu reduzieren.
Hope springs eternal. Für ein paar Stunden sei er bereit
gewesen, so Krugman, Mitt Romney Beifall zu spenden, für seine erhliche Rede
darüber, was seine Forderung nach einem kleineren Staat (small government) wirklich bedeutet.
Es
macht nichts. Bald wurde der Kandidat aber wieder sich selbst, bestreitend, was
er gesagt hat. In den Bemerkungen verspottet Romney Präsident Obama: „er sagt,
wir brauchen mehr Feuerwehrleute, mehr Polizisten, mehr Lehrer“. Dann erklärt
er: „es ist Zeit für uns, den Staat zu stutzen, und dem amerikanischen Volk zu
helfen“.
Für
einmal gab er tatsächlich zu, was er und seine Verbündeten meinen, wenn sie
über den schrumpfenden Staat reden. Konservative lieben es, so zu tun, dass es
riesige Armeen von Regierungsbürokraten gibt, die zwar etwas tun, aber niemand
genau weiss, was. In Wirklichkeit stellt eine Mehrheit der Arbeitskräfte im
öffentlichen Sektor entweder Bildung (Lehrer) oder Schutz für die Öffentlichkeit
(Polizisten und Feuerwehrleute) bereit.
Aber
die wichtigere Frage im Moment ist, ob der Stellenabbau im öffentlichen Sektor,
den Romney applaudiert gut oder schlecht für die Wirtschaft ist. Und wir haben
jetzt eine Menge Beweise, dass die Austerität im Angesicht einer depressiven
Wirtschaft ein schrecklicher Fehler ist, hebt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor hervor.
Arbeitskräfte
im öffentlichen Dienst (USA), Graph:
Prof. Paul Krugman
Kürzung
von Staatsausgaben bedeutet Arbeitsplatzvernichtungen im Bildungswesen und im
Bereich der öffentlichen Sicherheit (Polizei, Feuerwehr usw.)
Und
der Punkt ist, dass es in Amerika möglich ist, den Abbau von Arbeitsplätzen
rückgängig zu machen, welcher die Erholung der Wirtschaft abwürgt. Die
öffentliche Hand kann sich die Mittel zu historisch niedrigen Zinssätzen
beschaffen, und damit Bundesstaaten und lokalen Behörden Hilfe leisten, um die
harten Zeiten zu bewältigen. Das ist im Wesentlichen das, was der Präsident
nahelegt, aber von Romney verspottet wird.
Eigentlich
ist es ein bisschen ironisch, schildert Krugman. Während die Republikaner gern Europa Bashing betreiben, sind sie
diejenigen, die Austerität im europäischen Stil nacheifern und eine Depression
im europäischen Stil entstehen lassen.
Und
das ist nicht nur eine Folgerung. Vergangene Woche hat Glenn Hubbard, ein Top-Berater von Romney, einen Artikel in einer deutschen Zeitungveröffentlicht, um Deutschland zu
animieren, die Hardliner Politik in Europa weiter voranzutreiben. Hubbard
unterstützt also eine Politik, die gerade, während man diese Zeilen liest, zusammenbricht.
In
der Tat realisiert fast jeder, der die Situation verfolgt, dass Deutschlands
Besessenheit für die Austerität Europa an den Rand einer Katastrophe gebracht
hat; fast jeder, abgesehen von Deutschen, und dem Wirtschaftsteam von Romney.
Unnötig
zu sagen, dass das nichts Gutes verheisst, wenn Romney im November die Wahl
gewinnt. Alle Indikatoren zeigen, dass seine Idee von Smart Policy, die Ausgabenkürzungen zu verdoppeln, die
konjunkturelle Erholung in den USA behindert hat und Europa in ein
wirtschaftliches und politisches Trudeln schickt.
PS:
Meine Anmerkung:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen