Simon Johnson, der in den vergangenen Wochen in einer Reihe von
Artikeln in NY Times sein Bedenken im
Hinblick auf die Governance Regelungen bei der Fed New York zum Ausdruck
gebracht hat, wiederholt in seinem aktuellen Beitrag („Three More Governance Questions for the Fed“)
seine Forderung für den Rücktritt von Jamie Dimon, dem CEO von JPMorgan Chase aus dem Vorstand der New
Yorker Federal Reserve Bank.
Die
Begründung: grosse, unerwartete Verluste im Eigenhandel-Geschäft der Bank in
London und die Tatsache, dass diese Aktivitäten und deren Offenlegung nun
Gegenstand von Ermittlungen durch die Fed sind.
Darüber
hinaus äussert der an der MIT Sloan
lehrende Wirtschaftsprofessor drei wesentliche Anliegen, was die Governance im
Hinblick auf die Fed New York betrifft.
(1)
Warum ist Dimon aus dem Vorstand der Fed New York im März 2008 nicht
zurückgetreten, als JPMorgan Chase Bear Stearns mit finanzieller Unterstützung,
zum Teil, der Fed gekauft hat?
Die
Behörden arbeiteten eng mit JPMorgan Chase. JPMorgans Verlustrisiko war
begrenzt. Die genauen Bedingungen dieser Vereinbarung waren, angemessen,
Gegenstand der detaillierter Verhandlungen. Wie war es angemessen für Dimon, im
Board der Fed New York zu bleiben, während Verhandlungen liefen?
(2) Johnson stellt dann eine Frage
über Stephen Friedman, der ein Class C Direktor bei der Fed New York
war und Vorsitzeder während der intensiven Finanzkrise im Zeitraum von Januar
2008 bis Anfang 2009.
Nach
den von der Fed getroffenen Regeln gibt es ein ziemlich umfassendes Verbot für
das Halten von Aktien. Aber Friedman war zu diesem Zeitpunkt und ist ein Senior
Executive bei Stone Point Capital, wo
er in die Anlagestragie des Fonds involviert ist. Wie war es Friedman erlaubt,
diese Aktien zu besitzen, während er ein Class
C Direktor war?
Friedman
hat Goldman Sachs Aktien gekauft, nachdem das Unternehmen effektiv von der Fed
gerettet worden ist. Es ist unverständlich, wie ein Class C Direktor denken
konnte, dass es akzeptabel sei, die Aktien eines
Finanzdienstleistungsunternehmens zu kaufen?
(3) Johnson möchte ferner gern etwas
über die Rolle von Lee C. Bolliger,
dem Präsidenten der Columbia University erfahren, der ein Class C Direktor is und Vorsitzender der Federal Reserve Bank von
New York.
Nach
Angaben des Federal Reserve Act
(Section 4.20): der Vorsitzende einer Federal Reserve Bank sollte eine Person
mit getesteter Banking-Erfahrung sein. Bollinger hat keine Bank-Erfahrung. Wie
steht Bollinger als Vorsitzender der New Yorker Fed mit dem Federal Reserve Act im Einklang?
Zusammengefasst deuten alle
drei Fragen auf ein viel grösseres Problem hin. Wenn der Absicht und den Buchstaben
des Federal Reserve Act Folge
geleistet werden soll, ohne eine ordnungsgemässe Benachrichtigung an den Kongress
oder ohne dass schriftliche Regeln die Öffentlichkeit über die Ausnahmen
unterrichten, wie soll die Legitimität des Federal Reserve Systems
aufrechterhalten werden?
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