Der
US-Dollar Index (DXY)
klettert seit vier Wochen stetig.
Die
derivativen Währungstauschgeschäfte (Basis Swaps) werden seit
Monaten mit einem Abschlag abgeschlossen. Das heisst, dass, wer Dollar zum
Libor-Satz will, akzeptieren muss, beim Gegengeschäft in Euro am Ende der
Laufzeit weniger zurückgezahlt zu bekommen.
Die
Eurepo-Kurve ist inzwischen invers geworden.
Die
Indikatoren deuten alle zunehmend auf Stress hin.
Wird
die EZB am 6. Juni in Frankfurt eine Zinssenkung ankündigen oder wird sie vorerst
den Abschluss des EU-Gipfels vom 28./29. Juni abwarten?
Die
jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die Zentralbanken zu viele Glaubwürdigkeit
geniessen, was v.a. die Inflation betrifft. Aber die Bereitschaft der
Zentralbanken, etwas mehr Inflation zuzulassen, um die Realwirtschaft zu
retten, ist hingegen sehr zweifelhaft, wie Paul
Krugman in seinem Blog unterstreicht.
Die
Inflationserwartungen sind in Deutschland regelrecht eingestürzt. Der Breakeven-Satz für deutsche Bundesanleihen mit
5 Jahren Laufzeit beläuft sich auf 0,7%.
Die
EZB müsste unter diesen Umständen hektisch eine Sitzung einberufen und eine überraschend
scharfe Zinssenkung ankündigen. Es kommt aber nicht dazu. Warum nicht?
EZB
und der geldpolitische Weg, Graph:
Anton Heese, Morgan Stanley
Die
EZB ist auf die Inflation total allergisch, aber gegenüber dem Zusammenbruch der
Realwirtschaft relativ gleichgültig, wie Krugman beobachtet.
Es gelingt der Fed, glaubwürdige
Erwartungen zu schaffen, zu agieren, wenn die Inflation unter den Zielwert
fällt. Die US-Notenbank kümmert sich aber um die Arbeitslosigkeit nicht.
Vor
diesem Hintergrund wirft Simon
Wren-Lewis in seinem Blog die Frage, ob die
Geldpolitik die Unsicherheit um den Euro ernst nimmt. Die Zentralbanken
scheinen das Inflation Targeting viel mehr wörtlich wahrzunehmen als die Ökonomen denken, ist der an der Oxford University lehrende
Wirtschaftsprofessor überzeugt.
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